"Ermi ist grantig, aber auch lustig"

- Markus Hirtler im Gespräch mit Daniel Butter.
- Foto: Michael Hairer
- hochgeladen von Daniel Butter
Markus Hirtler alias "Ermi Oma" über sein Programm und den Pflegeberuf
BEZIRKSBLÄTTER: Dir kam 2001 bei einer Aufführung im Altenheim die Idee zur Ermi Oma. Wie kann man sich diesen Gedankensprung von Rotkäppchens Oma zur Ermi vorstellen?
MARKUS HIRTLER: Es war ein magischer Moment. Ich liebe den Beruf als Pfleger, auch heute noch. Doch als es zu einer Aufführung in unserem Altersheim kam, fehlte noch die Besetzung für Rotkäppchens Oma. Als ich da auf der Bühne war, hat es mich dann gepackt.
Wie ging es dann weiter?
Ich hatte, sozusagen als Verarbeitung der Tage, die Geschehnisse meines Berufsalltages immer aufgeschrieben. So kamen viele Geschichten, Erlebnisse und lustige Anekdoten zusammen. Als mich der Bühnenblitz getroffen hatte, wusste ich sofort, das ist die Chance diese teils auch kritischen Geschichten in einem Kabarett aufzuarbeiten und den Menschen das Leben in einem Altenheim näherzubringen. Wichtig ist dabei auch, Missstände aufzudecken und das in einer humoristischen Art und Weise, quasi den Bogen von Humor und tiefgründiger Botschaft zu vereinigen.
Vermissen Sie die Zeit im Pflegeberuf beziehungsweise wie kommen Sie zu neuen Ideen?
Ja natürlich. Pfleger ist meine Berufung, schon immer gewesen. Ich konnte mir nie vorstellen Kabarettist zu werden. Doch es ist kein schlechter und vor allem schlecht bezahlter Beruf (lacht). Nein, Spaß beiseite. Ich stehe noch immer in Kontakt mit Freunden im Heim, und die können mir immer wieder neue Geschichten und Dinge erzählen, die leider nicht gut in der Altenpflege laufen.
"Wei(h)nachten im Altenheim" ist dein aktuelles Programm. Um was geht es dabei?
Ganz einfach: Jeder wünscht sich ein Weihnachten wie früher und lässt aber nicht zu, von der Hektik Abstand zu nehmen. Die Ermi Oma versucht mit anderen Menschen diesen Umstand wieder einkehren zu lassen. Mal grantig, mal lustig.
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