Europäische Friedensrose für Karl Rottenschlager.
Auszug aus der Festansprache im Stift Waldhausen von Altgraf Mag. Salm Reiffersscheid zu
Kategorie Soziales/Lebensschutz:
(Karl Rottenschlager als Gründer der Emmausgemeinschaft St. Pölten, Verein zur Integration von sozial benachteiligten Personen)
Kennen Sie Abbé Pierre? Er gehörte während des Zweiten Weltkrieges der französischen Résistance an und setzte sich für jüdische Flüchtlinge ein. Dreißig Jahre lang war er laut Umfragen der beliebteste Franzose in Frankreich, bis er 2005 selbst darum bat, nicht mehr gelistet zu werden.
Eben jener Abbé Pierre gründete die Emmaus-Bewegung. Ziel ist die Armutsbekämpfung. Dabei setzt sie auf Hilfe zur Selbsthilfe. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die wohnungslos, stellungslos und ohne Hoffnung sind.
Herr Karl Rottenschlager hat in Wien Theologie studiert und war Sozialarbeiter in der Justizanstalt in Stein.
Er hat das Elend und seine Folgen kennengelernt und setzt sich seither für dessen Bekämpfung ein.
„Wegsperren nützt nichts!“, so Karl Rottenschlager. Und: "Hilfe für eine Nacht ist zu wenig, auch wenn das zynisch klingt. Es braucht Pioniertypen, die intelligente Lösungen im Kopf und Herz haben." Politik und Privatinitiativen sind gefragt. „Dieses europaweite Gesellschaftsproblem braucht Leute mit Visionen, Bodenhaftung und einem langen Atem.“
So die Worte von Karl Rottenschlager.
Und er hat selbst die Initiative ergriffen, indem er die Emmausgemeinschaft 1982 in St. Pölten gründete. Sie ist, ein assoziiertes Mitglied der Emmausbewegung nach Abbé Pierre, und der Österreichischen Caritas eingegliedert.
Als Gemeinschaft für sozial benachteiligte Menschen kümmert sie sich um die Integration von Menschen nach ihrem Strafvollzug.
Die Gemeinschaft umfasst mittlerweile fünf Wohnheime, drei Notschlafstellen, zwei Tageszentren und vier Betriebe, die den Einstieg in den Berufsalltag erleichtern sollen.
Als ob das alleine nicht schon genug wäre, gründete Karl Rottenschlager in St. Pölten auch einen Sozialmarkt mit Einkaufspässen für Personen mit geringem Einkommen.
Man kann es so umschreiben: Das Lebenswerk Karl Rottenschlagers ist ein umfassendes Projekt für Menschen, die in Not geraten sind, sei es im Sozial-, Wohn- oder Arbeitsbereich; im Speziellen sei der beispielhafte Einsatz für Außenseiter unserer Gesellschaft genannt.
Grund genug, Herrn Karl Rottenschlager die Friedensrose in der Kategorie Soziales / Lebensschutz zu verleihen.
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