Großpriel und die Stille
Jeder kannte Alois H., doch seine dunkle Seite blieb allen verborgen. Selbst seinen Eltern.
GROSSPRIEL. Egal wen man dieser Tage im Bezirk trifft, jeder scheint eine Verbindung zu Alois H., dem vierfachen Mörder aus Großpriel, zu haben.
"Ich kann es nicht verstehen, wir waren früher gute Freunde", sagt ein Bankangestellter im Aufzug. "Mit dem Lois konnte man immer gut bei einem Bier reden."
"Seine Eltern tun mir leid", sagt eine Nachbarin im beschaulichen Großpriel. "So was kann man nicht kommen sehen, nicht mal beim eigenen Kind."
Ebenso wie die Familien der Opfer wurden auch die Eltern von Alois H. vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut und anschließend an einen ruhigen Ort gebracht, damit sie geschützt sind, vor den Fragen der Presse und den Vorwürfen der Menschen.
Ganz andere Gedanken machen sich Melks Polizisten. "Man weiß bei keiner Fahrzeugkontrolle, wie sie sich entwickelt. Die Gefahr ist immer da", sagt Karl Nestelberger vom Bezirkspolizeikommando. "Das Tagesgeschäft läuft wie gehabt." Man nimmt sich nur ein wenig mehr Zeit zum Nachdenken ...
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