12 Millionen Gäste, 1,6 Millionen Big Macs
Loosdorfs "Maci" feiert sein 20-jähriges Jubiläum
Interview: Franchisenehmer Wolfgang Heindl über die Anfangsjahre und Entwicklung
BEZIRKSBLÄTTER: 20 Jahre McDonald’s in Loosdorf: Warum fiel Ihre Entscheidung auf diesen Standort in Niederösterreich?
WOLFGANG HEINDL: Die Entscheidung, das Restaurant in Loosdorf zu eröffnen, wurde von verschiedenen Faktoren bestimmt: Wir erkannten eine große Nachfrage im Raum Melk ein Restaurant zu eröffnen und wollten diesem Gästewunsch nachgehen. Aufgrund der direkten Anbindung an die Westautobahn ist der Standort ein wichtiger Knotenpunkt in Niederösterreich und somit ideal mit kurzen Wegen von und zur Autobahn gelegen. Wir eröffneten das Restaurant zwei Wochen nachdem die neue Autobahnabfahrt fertiggestellt wurde. Und Loosdorf liegt mir am Herzen: Als Obmann der Loosdorfer Wirtschaft bin ich mit den lokalen Wirtschaftstreibenden in regem Austausch und erlebe hier ein gutes Miteinander.
Können Sie sich noch erinnern, welcher Burger im Jahr 2000 als Erster über den Tresen gereicht wurde?
Als Unternehmer war es eine tolle Erfahrung das Restaurant für unsere Gäste zu öffnen! Der erste Gast im eigenen Restaurant ist natürlich etwas ganz Besonderes, an das ich mich gerne zurückerinnere. Meine Laufbahn als McDonald’s Franchisenehmer hat damals mit dem Verkauf eines Cheeseburgers gestartet.
Seitdem hat sich sehr viel getan. Wie hat sich der Standort in zwanzig Jahren entwickelt?
Vor 20 Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können eines Tages 800.000 Gäste im Jahr zu bewirten. Denn zu Beginn begegneten wir einigen Herausforderungen, wie etwa dem Ausbau der drei-spurigen Autobahn und der drei jahrelangen sommerlichen Sperre der Autobahn auf einer Seite. Wir konnten unsere Gäste jedoch mit der Qualität unserer Produkte und unserer freundlichen Servicekultur überzeugen, ab 2006 begannen Gäste unseren Standort auf ihren Wegen einzuplanen. 2007 konnten wir unseren Gästen in Loosdorf erstmalig ein integriertes McCafé bieten und mit dem gestiegenen Bedarf erweiterten wir 2015 unser Restaurant um doppelt so viele Sitzplätze mit modernem neuem Design.
Bei McDonald’s Österreich entwickeln wir uns kontinuierlich weiter, um den Wünschen und Ansprüchen unserer Gäste gerecht zu werden, zum Beispiel beim Thema Digitalisierung: McDonald’s Österreich hat hier viele Prozesse vorangetrieben, unter anderem mit der Einführung der Bestell-Kioske und dem myMcDonald’s Bonusclub in der App mit mehr als einer Million UserInnen. In den Restaurants können wir unseren Gästen mit neuen Produktentwicklungen wie der Einführung des Veggie-Sortiments und verschiedenen Promo-Burgern immer wieder etwas Neues bieten.
Wie viele der McDonald’s Klassiker, wie beispielswiese Big Macs, wurden schon verkauft?
Seit der Eröffnung im Jahr 2000 haben wir 11,8 Millionen Gäste bewirtet sowie über eine Million Happy Meals und 1,6 Millionen Big Macs verkauft.
Die Bewirtung von knapp 12 Millionen Gästen in zwanzig Jahren ist eine tolle Bilanz. Haben Sie mit diesem Erfolg gerechnet?
Ich bin von dem Erfolgsrezept von McDonald’s seit jeher fest überzeugt: Als Franchisenehmer führe ich mein Restaurant gemeinsam mit meiner Frau Barbara im Familienbetrieb und bin in Loosdorf fest verwurzelt. Hier in der Region leiste ich als Unternehmer meinen Beitrag zur lokalen Wertschöpfung und versteuere dort 100 Prozent meiner Gewinne. Es ist mir auch wichtig und ein echtes Herzensanliegen, der Gemeinschaft durch die Unterstützung örtlicher Vereine wie den ASK-Laufverein und den Musikverein Loosdorf etwas zurückzugeben. Unser Erfolg wäre allerdings nicht ohne unser großartiges Team möglich gewesen, das aktuell aus 78 MitarbeiterInnen aus elf Nationen besteht. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist sicher unsere ausgeprägte Servicekultur.
Ihr Motto lautet „Born in the USA, made in Austria“. Was steckt hinter dieser Aussage?
Mich hat von Anfang an die regionale Wertschöpfung und das Nachhaltigkeitskonzept von McDonald’s Österreich fasziniert: Weil wir hier wirtschaften, beziehen wir auch unsere Lebensmittel zu einem großen Teil aus Österreich – aktuell schon zu 70 Prozent. Mit 40.000 landwirtschaftlichen Betrieben sind wir der größte Gastronomiepartner der heimischen Landwirtschaft. Besonders freut es mich, dass wir im McCafé derzeit zwei Mehlspeisen, die Kardinalschnitte und die Esterhazyschnitte der Firma Haubis aus Petzenkirchen verkaufen und ab kommender Woche kommt noch eine Apfeltartelette dazu. McDonald’s ist eine internationale Marke, aber man merkt wir Franchisenehmerinnen und Franchisenehmer sind als klassische KMU stark in der jeweiligen Region verwurzelt.
Zudem schaffen wir mit unserem einmaligen Recyclingkonzept McRecycle eine Recyclingquote von 90 Prozent, unser Altspeiseöl aus den Restaurantküchen treiben als Biodiesel die LKWs unseres Logistikpartners HAVI an und nach dem Prinzip „Vermeiden, Verringern, Verwerten“ arbeiten wir kontinuierlich an nachhaltigen Verpackungslösungen. Bereits 1992 wurden die Styroporverpackungen der Burger durch einen speziell entwickelten, recycelbaren Triplex-Karton ersetzt, im selben Jahr wurde das „Plastiksackerl“ ausgelistet – bereits 29 Jahre vor dem Verbot von Einwegkunststofftragetaschen und heuer haben wir unsere Plastikstrohhalme mit Papierstrohhalmen ersetzt.
Wie haben Sie und Ihre Mitarbeiter den Lockdown beziehungsweise die Corona-Krise erlebt?
Die Corona-Krise und vor allem die Schließung von 45 Tagen war für uns ein Schock. Ich bin Unternehmer und kein Unterlasser - plötzlich gab es keinen Betrieb mehr. Corona hat uns wie alle Unternehmen vor eine große Herausforderung gestellt, aber wir sind ein gesundes Unternehmen und haben den Lockdown als Team gut überbrückt und konnten die Arbeitsplätze aller unserer 78 MitarbeiterInnen sichern. Wir sind stolz auf jede einzelne und einzelnen unserer MitarbeiterInnen. Vier von ihnen begleiten uns seit Eröffnung: Ich möchte daher einen großen Dank an Isabella Sautner, Margot Reiter-Nemecek, Maria Heindl und Barbara Heindl aussprechen.
Die Sicherheit unserer MitarbeiterInnen steht weiterhin an oberster Stelle: Schon im März haben wir zusätzliche Schutzmaßnahmen wie den verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz, optimierte Arbeitsprozesse und kontaktlose Bezahlung am McDrive eingeführt.“
Wo sehen Sie das Unternehmen in 20 Jahren?
„Hoffentlich gesund und weiterhin mit Ketchup im Blut. Bei McDonald’s tut sich immer etwas, wir sind ein sehr dynamisches Unternehmen. McDonald’s Österreich wird sich als Branchenvorreiter im Zuge der Digitalisierung stetig weiterentwickeln, beispielsweise mit dem myMcDonald’s Bonusclub. Trotzdem bleiben wir uns als lokal verankerter Familienbetrieb treu. Wir bekennen uns klar zur McDonald’s Nachhaltigkeitsstrategie und zu Qualität aus Österreich. Ich bin stolz darauf, diese Verantwortung als Loosdorfer Unternehmer wahrzunehmen und die Region mitzugestalten.“
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