Wachauer 'Wundergras' mit langer Tradition

Kaum wirft sich Karl Wepper in seine Tracht, kommen schon interessierte Touristen zum Erinnerungsfoto heran.
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  • Kaum wirft sich Karl Wepper in seine Tracht, kommen schon interessierte Touristen zum Erinnerungsfoto heran.
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MELK/EMMERSDORF. "Ich will den Touristen original Wachauer Tradition vermitteln, so wie etwa die Steinfeder", erklärt der Emmersdorfer Karl Wepper. Er ist mit der historischen Tracht ausgestattet, Wachauer Trachtenbünderl und Hut mit Steinfeder inklusive. Vielen ist die buschige, federleichte weiße Graspflanze kein Begriff, die ebenso benannte Qualitätsstufe für Wein aber sehr wohl. "Der Grüne Veltliner der Qualität Steinfeder ist g'schmackig und federleicht, daher der Name Steinfeder", erklärt er.

"Frauenhaar" wächst am Fels

Die äußerst seltene Pflanze, die früher auch Frauenhaar genannt wurde, hat es dem Wachaumusikanten schon lange angetan. Für sein Trachtenoutift pflückt er Ende März bis Anfang April einen kleinen Vorrat und nimmt dafür auch einige Strapazen in Kauf: "Da muss man schon ein bissl klettern. Die Steinfeder wächst bei Weingärten, an Felsen oder bei Ruinen. Zum Beispiel beim Steinbruch in Spitz oder bei der Ruine Weitenegg."

Zu wenig lokales Interesse
Die ausländischen Touristen aus aller Herren Länder, die Wepper regelmäßig während Donau-Schiffsfahrten mit seinen original Wachauerliedern erfreut, wissen die Mühe zu schätzen und sind von seinem Outift sowie der Steinfeder auf Weppers Hut fasziniert. "Natürlich wollen sie die alle angreifen", schmunzelt er und ergänzt: "Seit dreizehn Jahren präsentiere ich jetzt die Wachauer Tracht."

Steinfeder für die Liebste
Bei vielen Trachtenkapellen und Wachauchören, aber auch bei der lokalen Bevölkerung vermisst Wepper das Interesse an alten Traditionen. "Viele der Gruppen leben das nicht so richtig und sehen den Prunk und den Wert des Einheimischen nicht. Die singen lieber Kärntnerlieder, als Wachauerlieder."
Bei den Trachtengruppen erfüllt die Steinfeder auch noch eine ganz besondere Funktion, wie Wepper verrät: "Wenn bei einem Burschen die Steinfeder am Hut fehlt, dann hat er sie seiner Liebsten geschenkt."

Neue CD in Planung
In diesem Fall bleibt der Hut für den Rest des Jahres meist federlos. "Es sei denn der Bursch hat einen größeren Vorrat angelegt", lacht Wepper. Er hat es sich auch zum Ziel gemacht, fast unbekannten alten Wachauerliedern wieder Leben einzuhauchen.
"Wie zum Beispiel das Lied 'Wachauer Mädel'. Da geht's um Wein, ein Mädel und einen Heurigen. Was braucht es mehr, um glücklich zu sein", gerät Wepper ins Schwärmen. Eine ganze Reihe neuer alter Lieder habe er bereits wieder im Kopf. Bald sollen sie auf einer neuen CD verewigt werden. Wie schon bei seinem ersten Tonträger "Sounds of the Wachau" will Wepper wieder sämtliche Instrumente selbst einspielen.

Zur Sache
Die Steinfeder nennt man auch echtes Federgras, Grauscheiden-Federgras oder Flunkerbart. Sie gehört zur Familie der Süßgräser. Die Halme werden bis zu 70 cm hoch. In Deutschland ist die Pflanze geschützt, auch in Österreich ist sie äußerst selten.

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