Mit Handy gegen die Gewalt
Der Melker John Haas entwickelte ein Programm, das Frauen helfen soll sich gegen Übergriffe zu wehren.
MELK. Moderne Smartphones sind heutzutage ja Helfer für alles. Sie sind Wasserwaage, Wecker, Pizzadienst und Spielezentrale in einem. Neben Hunderttausenden Spaß-Programmen, sogenannten Apps, gibt es aber auch einige, die sich Problemen des echten Lebens annehmen.
"Frauen werden oft im Beruf gemobbt oder sind in vielen alltäglichen Situationen sexuellen Übergriffen, im Extremfall auch direkter Gewalt, ausgesetzt", erklärt der Melker Psychologe John Haas die Grundidee hinter der App "fem:HELP".
Das kostenlos erhältliche Programm beinhaltet einen Wegweiser zu diversen Hilfsstellen für Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind. Das innovative Kernelement der App ist eine Protokoll-Funktion. "Hier können Frauen in Form von Eintragungen, Sprachnotizen oder auch Fotos dokumentieren, was ihnen widerfahren ist, denn nicht jede Frau geht sofort zur Polizei. So kann sie jedoch Beweise sichern", sagt Haas. Im Endeffekt müsse jedoch das Gericht entscheiden, denn natürlich könnte auch dieses Programm für falsche Anschuldigungen missbraucht werden.
"Im Rahmen meiner Recherchen konnte ich europaweit kein vergleichbares Hilfsangebot von staatlicher Seite finden." Gemeinsam mit Frauenministerin Heinisch-Hosek wurde nun aus der Idee ein fertiges Produkt, das Frauen künftig helfen soll, sich gegen erlittenes Unrecht zu wehren. www.meinbezirk.at
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