Wenn die Handtasche weg ist
Algerisches Diebes-Duo nutzte Unaufmerksamkeit seiner Opfer aus
BEZIRK MELK. (IP) Während eine 61-jährige Melkerin ihren Einkauf im Kofferraum verstaute, stahl ein algerisches Diebsduo die Handtasche aus dem Einkaufswagen. Zum Glück beobachtete ein anderer Kunde, der sich ebenfalls am Parkplatz des Supermarktes befand, den kriminellen Zugriff. Er fuhr den Dieben nach und gab deren Autokennzeichen an die Polizei weiter.
So klickten noch am selben Tag im Februar 2013 die Handschellen für den 43-jährigen Dieb und seinen 50-jährigen Chauffeur. Das Duo war zwei Tage zuvor von Spanien kommend nach Österreich eingereist, angeblich um hier zu arbeiten. „Dazu braucht man aber eine Wohnung“, erklärten sie ihren Schwenk zum Stehlen.
„Einer fährt, der andere stiehlt“, war ausgemacht, und zwar Handtaschen auf Parkplätzen vor Einkaufszentren. In Wien erleichterten sie zwei Frauen um ihr Geld.
Eines der Opfer schnallte gerade sein Kind am Rücksitz an und ließ so für einen Moment die Tasche am Beifahrersitz aus den Augen. Beim zweiten Coup in Wien erbeutete das Duo auch eine Bankomatkarte, der dazugehörige Code war ebenfalls in der Tasche, der Weg zum nächsten Bankomat daher sicher.
Auch eine St. Pöltnerin wurde Opfer. Sie hatte ihre Tasche im offenen Auto, während sie den Einkaufswagen zurückbrachte. Sie bekam nach der Festnahme der beiden Algerier alles zurück, in zwei anderen Fällen wurden die Taschen, natürlich ohne Geld, weitab der Tatorte gefunden.
„Uns hat nur das Geld interessiert“, erklärten die Diebe im Prozess am Landesgericht St. Pölten, wo sie von Richter Helmut Weichhart zu teilbedingten Freiheitsstrafen in Höhe von 21 und 24 Monaten verurteilt wurden. Das abhandengekommene Geld, insgesamt rund 700 Euro, müssen sie laut Urteil zurückzahlen (nicht rechtskräftig). Mehr auf www.meinbezirk.at
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