Petzenkirchen: "Geschichte" wird zum Parkplatz
Zwei Anrainer beklagen, dass ein historisches Denkmal in Petzenkirchen zerstört wurde.
PETZENKIRCHEN. Es war eines der ältesten Gebäude, oder sogar das älteste, in der Gemeinde Petzenkirchen: das Haus gegenüber der Pfarrkirche direkt an der Wiener Straße. Die Betonung liegt auf WAR. "Da das Gebäude schon baufällig war, war ein Abriss nötig", so Bürgermeisterin Lisbeth Kern.
Haus ist historisch wertvoll
Zwei umliegenden Nachbarn ist dieser Abriss aber nicht ganz recht: Hans-Peter Steinböck und Johann Scheibelauer. "Ich wollte noch mehr über die Historie des Hauses erfahren und fragte den Besitzer des Hauses, ob ich anhand der Fassade ein wenig die Geschichte des Gebäudes erforschen darf", sagt Scheibelauer. Dort fand er heraus, dass das Gebäude circa aus dem 15. bis 16. Jahrhundert stammt. "Doch nun ist es ein einziger Haufen Schutt. Wie kann man nur so mit der Geschichte des Ortes umgehen?", fragt Steinböck.
"Wäre zusammengefallen"
Er hätte sich gewünscht, dass das Objekt einfach saniert wird und so erhalten bleibt. "Es hat von außen natürlich noch gut ausgesehen, aber drinnen war alles schon verfallen. Da war nichts mehr zu retten. Und da es nicht unter Denkmalschutz stand, war der nächste Schritt ganz einfach", gibt Kern einen Konter auf die Aussagen von Steinböck.
Information hat gefehlt
Steinböck kritisiert weiters, dass keiner der Nachbarn informiert wurde. "Die gesetzliche Mitteilungspflicht bei einem Abriss gibt es in dieser Form nicht mehr. Soll heißen, die angrenzenden Grundeigentümer müssen nicht informiert werden", erklärt Kern. "Es wäre trotzdem gut gewesen uns Anrainer zu informieren, weil die Straße abgesperrt ist und als Ladenbesitzer brauche ich mein Geschäft in dieser Zeit gar nicht aufzumachen", so der Petzenkirchner. "Die Anrainer wurden schon informiert, weil die Sperre sein musste aufgrund der Verkehrslage", stellt die Bürgermeisterin richtig. Doch was kommt nun auf diesen Platz hin? "Wissen wir noch nicht genau, aber wahrscheinlich Parkplätze", so Kern.
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