Under the Bridge Emmersdorf: Goschn-Rock aus Oberösterreich
Stefan Sonntagbauer von Krautschädl über Mundartsongs und wer Europameister wird.
EMMERSDORF. BEZIRKSBLÄTTER: Zwölf Jahre seid ihr nun im Musikbusiness vertreten. Was waren eure Highlights?
Stefan: Da hat's schon einige gegeben – der heurige Auftritt am Nova-Rock war definitiv eins davon. Mir persönlich war auch extrem wichtig, dass wir endlich mal den Amadeus einsacken, das gehört schon auch dazu. Das ist ein bissl wie im Fußball: sicher, das ist schön, wenn man eh immer quasi die bessere Mannschaft ist, aber man will halt auch mal "objektiv" gewinnen.
Warum habt ihr euch entschieden in Mundart zu singen?
Haben wir erstmal gar nicht. Wir sind halt mit der Mundart aufgewachsen, das hat sich also ganz natürlich ergeben. Für uns ist die Mundart einfach das Sprach-Material, mit dem wir unseren eigenen künstlerischen Ansprüchen am ehesten gerecht werden können, nicht weil das was wir schreiben dann automatisch "wahrer" wäre, sondern, weil es besser klingt, weil in der Mundart Sprach-Bilder möglich sind, die sich auf Norm-Deutsch einfach nicht ausgehen. Dass wir bis heute dabei geblieben sind, ist also eine rein ästhetische und definitiv keine marketingmäßige und schon gar keine ideologische Entscheidung, nur dass das einmal klar ist.
Mit „Immer mit da Ruhe“ brachtet ihr ein neues Album raus. Darauf zu finden: „Feiah Fonga“. Wie zufrieden seid ihr mit dem bisherigen Erfolg der Single?
Extrem zufrieden, eh klar. Wir waren wochenlang auf der Nr. 1 und haben weit über eine Million Klicks auf YouTube. Als Künstler hat man ja von sich eine gewisse Idealvorstellung, da ist man immer so ein bisschen unbestechlich – Geist ohne Fleisch, autonome Innerlichkeit, zweite Welt ohne erste Welt – aber gerade wenn das so aufgeht, muss man sich eingestehen: Es ist halt schon auch geil, wenn man Erfolg hat.
Mit „Gib ma scho den Boi“ gibt es ein Fußball-bezogenes Lied auf euren Album. Seid ihr Fußballfans?
Extrem – deswegen auch der Song. Wir sind alle große ÖFB-Fans und schauen die Spiele fast immer gemeinsam. Im Song geht es uns darum, dass nicht nur beim Fußball im Prinzip immer alles möglich ist, sondern halt auch im echten Leben beziehungsweise, dass wir zumindest so tun sollten, als wäre das so, weil sonst bald überhaupt nichts mehr möglich ist, dass ist auch klar.
Da ihr am Under the Bridge einen Tag vor dem EM-Finale auftretet, gleich die Frage: Wer wird Europameister?
Nachdem wir es eindeutig nicht mehr werden: Italien, die haben uns bisher fast am besten gefallen. Ansonsten würde ich mich auch für die Franzosen freuen, die waren ja in den letzten Jahren bekanntlich so gepeinigt, wie kaum eine andere Nation.
Was können die Leute von euch am Under the Bridge erwarten?
Na, eigentlich eh wie gehabt: puren Rock'n'Roll!
ZUR SACHE
Das Under the Bridge findet heuer am 9. Juli in Emmersdorf statt. Mit dabei sind die "Stereo Bullets", "Amon", "The Buffalo Bells" und die Welser "Krautschädl". Wir verlosen zwei Mal fünf Karten für dieses Event.
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