Tschetschenen-Mord in Gerasdorf
14 Jahre Haft für Leibwächter
Prozess unter massiven Sicherheitsvorkehrungen
KORNEUBURG/GERASDORF. Das Großaufgebot vor dem Korneuburger Landesgericht zeigt, dass es sich nicht um einen alltäglichen Prozess handelt. Cobra, Verfassungsschutz und bewaffnete Justizbeamte sorgten für die Sicherheit des Beschuldigten.
Bei dem 37-Jährigen handelt es sich um den eigentlichen Leibwächter des Opfers, eines tschetschenischen Regierungskritikers. Nachdem sein Schützling Martin B. am 4. Juli 2020 in einem Firmengelände an der Brünner Straße erschossen wurde, zog der Beschuldigte seine Waffe und wollte dem Täter hinterher schießen. Nur wegen eines Defekts der Patrone löste sich kein Schuss.
Positionsstreit
Für die Staatsanwaltschaft ist das dennoch versuchter Mord. Der Verteidiger des 37-Jährigen verweist darauf, dass es keine Augenzeugen gäbe und der Angeklagte aussagte auf die Reifen gezielt zu haben.
Gestanden hingegen hatte der Mann bereits seine Verstöße gegen das Verbotsgesetz und das Waffengesetz. Der Mann wurde zu 14 Jahren verurteilt. Das maximale Strafausmaß war eine lebenslängliche Haft.
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