Ausstellung in Wolkersdorf
Betrachtungen im Weitwinkel
WOLKERSDORF. „Betrachtungen, Geschichten und Fotografien von Gärten und Gärtner*innen“
zeigt die Ausstellung von Charlotte Gohs, „Weiter Winkel ‐ Gärten im Weinviertel / Region Wolkersdorf“ in den Räumen von FLUSS ‐ NÖ Initiative für Foto‐ und Medienkunst im Schloss Wolkersdorf. Zur Eröffnung wurde auch gleich ihr Buch präsentiert.
Seit dem Ausbruch der Pandemie vor mehr als zwei Jahren haben Gärten an Bedeutung gewonnen, glücklich wer einen hat. Ein Garten ist aber mehr als ein Zufluchtsort oder eine Möglichkeit zur Selbstversorgung. „Wer einen Garten anlegt, entwirft sein Wunschbild der Welt“, schreibt der Landschaftsgestalter Gilles Clément. Die einen gestalten ihr individuelles Paradies, andere lassen dem Geschehen seinen Lauf: „Was kommt, darf bleiben.“
Insgesamt 49 Gartenbesitzer in der Region Wolkersdorf haben Charlotte Gohs die Türen zu ihren ganz unterschiedlichen Gärten geöffnet, haben über ihre Pflanzen und aus ihrem Leben erzählt. Entstanden ist damit nicht nur eine Reihe von Gartenportraits, sondern eine Sammlung von überraschenden Geschichten über Menschen, Gärten und Leben in der Region Wolkersdorf, in denen sich der Wandel einer Region in drei Jahrhunderten abbildet. Und nebenbei erfährt man einiges über Pflanzen, Lebenskunst und Künstler, Kräuterpadagogen und darüber, wie der Mensch sein Glück in den weiten Winkeln des Gartens findet.
Schon vor mehr als zehn Jahren hat Charlotte Gohs mit ihrer Kamera die Besitzerinnen und Besitzer von Gärten in einem Graubündner Dorf portraitiert und ihre Geschichten aufgeschrieben. Inspiriert vom Leitthema des Weinviertler Viertelfestivals hat die gebürtige Weinviertlerin nun dort, wo sie seit 30 Jahren für die Fotoinitiative FLUSS tätig ist, hinter die Zäune und hinter die Häuser geblickt.
In der Ausstellung Weiter Winkel werden auch einige ausgewählte Arbeiten des in Falkenstein lebenden Künstlers Alfred Hruschka gezeigt, den Charlotte Gohs in seinem „Gartenatelier“ besucht hat. Er sammelt verschiedene Materialien wie Textilien, Holz, Eisen und organische Stoffe, setzt sie in seinem Garten oft jahrelang dem Zugriff der Natur aus und verfolgt den Transformationsprozess von Werden und Vergehen. So entstehen – mit oft nur minimalen künstlerischen Eingriffen – Bilder, Skulpturen und Installationen.
Die Ausstellung ist noch bis 24. Juli jeweils Samstag, Sonntag 14 – 18 Uhr und nach persönlicher Vereinbarung im Schloss Wolkersdorf zu sehen.
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