Müllablagerungen im Bezirk

Dreck in Wald und Flur

Bald werden die Flurreiniger wieder zu ihrem ehrenamtlichen Dienst antreten. Grausig, was sie alles finden.

BEZIRK MISTELBACH. Im Märzen der Bauer ... sein Feld aufräumt. Anstatt des ersten satten Grüns findet man in der Natur oft achtlos Weggeworfenes. Erst im Sommer 2022 ärgerten sich die Bockfließer mit einer Ablagerung von 27 Lkw-Reifern herum. Ein Mann wurde beim Abladen am Wegesrand erwischt; er musste die Reifen samt einer Strafe mitnehmen, um selbige kurz danach in einem Waldstück zu entsorgen. Auch wenn es für die Behörden in dem Fall ein Leichtes war, den Verursacher ausfindig zu machen, die verhängte Strafe beglich der Mann nicht. Es müssen weitere Schritte eingeleitet werden und die Sache zieht sich. Gerade erst diese Woche fand man in Ladendorf ein Altreifendepot am Feldrand abgeladen.

"Es ist unglaublich, was man alles im Wald findet. Sogar geschlachtete Schweine", ist Nikolaus Fernsebner, Leiter der Bezirksforstinspektion Gänserndorf/Mistelbach, besorgt und empört zugleich. Die Verunreinigung der Umwelt und die Gefährdung von Tiere haben nicht nur schwerwiegende ökologische Folgen, sondern verursachen Städten, Gemeinden, Betrieben und Privatpersonen hohe Kosten fürs Einsammeln.

Angst vor der Schweinepest

Doch kommt es nicht auf die Größe des Weggeworfenen an. Im Gegenteil - es sind die vielen Kleinigkeiten, wie Getränkeflasche, Zigarettenstummel oder das volle "Gackerl-Sackerl", die zu massiven Problemen führen. Besonders kritisch wird es bei Essenabfällen, da diese in der Natur entsorgt zwar verrotten, allerdings auch zur afrikanischen Schweinepest führen können. "Sie steht bereits vor unserer Tür. Die Tschechen haben die Situation derzeit noch gut im Griff, aber durch weggeworfene Lebensmittelabfälle in der Natur könnten wir sie uns einschleppen", warnt Bezirksbauernkammerobmann Roman Bayer und weiter: "Das Füttern der Tiere sollte man Jägern überlassen. Die wissen was wann gebraucht wird."