Fachkräfte verzweifelt gesucht
Trotz Arbeitslosen-Rekord finden Betriebe in der Region keine geeigneten Kräfte. Das sind die Jobs mit den größten Chancen.
"Es ist nahezu unmöglich, fertig ausgebildete Facharbeiter zu finden, beklagt der Mistelbacher Installateur Werner Forschner. Der Betrieb setzt daher auf Lehrlingsausbildung. "Es gibt einen regelrechten Wettbewerb um vife Burschen", stellt der Firmenchef fest. Mädchen haben sich übrigens noch nie bei ihm beworben. Mit Teilnahmen bei Lehrlingswettbewerben und anderen Aktionen wirbt Forschner um Lehrlinge. Auch Techniker sind schwer zu bekommen. "Die Absolventen der HTL Zistersdorf werden sofort von großen Firmen abgeworben", erläutert Forschner die Problematik.
In Wolkersdorf haben große Firmen, wie Haas, Liebherr, Blaha, ecoplus oder die Gemeinde Wolkersdorf, in Kooperation mit AMS und bfi NÖ die Ausbildung selbst in die Hand genommen. In der Weinviertler Mechatronik-Akademie werden junge Menschen, die noch keine Lehrstelle gefunden haben, zu Mechatronikern. "Wir können unseren Lehrlingen, dank der Kooperation mit den lokalen Betrieben so gut wie eine Jobgarantie anbieten", ist Geschäftsführer Dieter Körbisser glücklich über das Konzept. Derzeit bertreut er zehn Jugendliche, mit Jahresende sollen es 30 sein.
Marianne Bauer vom AMS Mistelbach sieht die Metallbranche auch als zukunftsreiches Berufsfeld, ebenso wie medizinisch-technische Facharbeiter. "Menschen mit einer abgeschlossenen Ausbildung werden es ohnehin am Arbeitsmarkt leichter haben." 41,8 Prozent der Arbeitssuchenden im Bezirk haben nur einen Pflichtschulabschluss.
Die Wirtschaftskammer will dem Fachkräftemangel online den Kampf ansagen. Mit einem Fachkräfte-Monitoring sollen Lücken erst gar nicht entstehen, sondern rechtzeitig Kräfte ausgebildet werden.
Karina Seidl
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