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Gerasdorf bekommt Absage für Pflegeheim
Vier Jahre nach der Grundsteinlegung platzt die Bombe: Gerasdorf bekommt kein Pflegeheim.
GERASDORF. Bittere Enttäuschung bei den Gemeindevertreter der Stadtgemeinde Gerasdorf bei Wien: Das seit mehreren Jahren geplante und nunmehr zur Umsetzung bereite Pflegeheim wird vom Land Niederösterreich nicht genehmigt.
Bürgermeister Alexander Vojta zeigt sich geschockt: „Die Enttäuschung ist groß. Vor wenigen Tagen haben uns die zuständigen Verantwortlichen im Land NÖ mitgeteilt, dass Gerasdorf nun doch kein Pflegeheim erhalten wird. Als Begründung wird angeführt, dass nur mehr größere Einheiten mit 140 Betten genehmigt werden. Dafür komme Gerasdorf nicht in Frage. Eine kleinere Einheit mit weniger Betten, zu der die Stadtgemeinde einen Zuschuss geleistet hätte, wurde auch abgelehnt.“
Unverständnis in Gemeinde
Großes Unverständnis über diese Entscheidung des Landes gibt es in Gerasdorf, weil alle Argumente für ein Pflegeheim in der aufstrebenden Gemeinde am Rande von Wien sprechen:
- Hoher Pflegebedarf in Gerasdorf bei Wien: 11.650 Hauptwohnsitze, 14.800 gesamt
- 50% der Bevölkerung über 50 Jahre, 31,5% über 60 Jahre
- Bereits 31 GerasdorferInnen in Pflegeheimen in NÖ und Wien
- 21 zusätzliche Anmeldungen, wöchentlich mehrere Anfragen
- Pflege-Almanach zeigt hohen Pflege-Bedarf in den nächsten 10 Jahren in NÖ
- 400 Pflegeplätze für private Anbieter in Wein- und Mostviertel vorgesehen
- Projekt Teil des Gesamtkonzeptes Generationendorf, Begleitetes Wohnen bereits fertiggestellt
- Flächenwidmung für das Pflegeheim durch das Land Niederösterreich erteilt
Suche nach Alternativen
Als nächsten Schritt liegt es nunmehr an den Gremien der Gemeinde ein alternatives Angebot für die Gerasdorfer Bevölkerung zu schaffen. Im Idealfall könnte das eine Pflegeeinrichtung, wie zum Beispiel Tages- oder Kurzzeitbetreuung sein. Der Nachteil: Derartige Einrichtungen sind sehr kostenintensiv und von einer Gemeinde selbst schwer finanziell verkraftbar.
Bürgermeister Vojta sucht nach Alternativen: „Nach der ersten Enttäuschung gilt es nun den Blick nach vorne zu richten. In der heutigen Sitzung des Stadtrates gab es einen Schulterschluss zwischen allen Parteien, dass jetzt ein gutes Alternativkonzept erarbeitet werden soll, welches dann vom Land genehmigt wird.“
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