Sicherer Schulweg für Kinder
Kiss and Go Zonen in in der Bezirkshauptstadt

- Umbauarbeiten sind zum Schulstart abgeschlossen. Ein weiterer Schritt für die Schulwegsicherung in der Bezirkshauptstadt.
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Neue Maßnahmen zur Schulwegsicherung, der Umbau der Kreuzung Brennerweg und Weilandstraße ist in der Bezirkshauptstadt abgeschlossen. Nun herrscht bessere Sicht für Autofahrer und Kinder. Weiters plant die Stadt sogenannte Kiss & Go Zonen zur Entlastung des Verkehrs.
MISTELBACH. Ende Juli und Anfang August wurde im Zuge eines umfassenden „sicheren Schulwegplanes“ die Kreuzung Brennerweg/Weilandstraße umgebaut, um die Sicherheit für Schulkinder zu erhöhen. Die baulichen Maßnahmen wurden rechtzeitig vor Schulbeginn abgeschlossen und tragen maßgeblich dazu bei, dass Kinder nun sicherer die Straße überqueren können.
Im Mittelpunkt des Umbaus stand die Erhöhung der Kreuzung durch ein sogenanntes Kreuzungsplateau. Durch diese Aufdopplung des Straßenbereichs müssen alle Verkehrsteilnehmer ihre Geschwindigkeit deutlich reduzieren, was die Aufmerksamkeit in diesem Bereich erhöht und so die Sicherheit der querenden Schulkinder verbessert. Das Plateau dient nicht nur als bauliche Geschwindigkeitsbegrenzung, sondern hebt den Übergang auch optisch hervor, wodurch die Wahrnehmung der Fußgänger durch Autofahrer gestärkt wird.
Kiss & Go in der Bezirkshauptstadt
Parallel dazu wird das Konzept der Elternhaltestellen weiter ausgebaut. Bereits bestehende Haltestellen in der Alleegasse werden in den kommenden zwei bis drei Wochen durch zwei weitere Standorte ergänzt. Diese neuen Haltezonen entstehen in der Erich Bärtl-Straße sowie beim Hüttendorferweg und bieten Eltern eine sichere Möglichkeit, ihre Kinder abzusetzen, ohne den fließenden Verkehr zu behindern oder gefährliche Situationen zu schaffen.
Diese Maßnahmen sind Teil eines langfristigen Plans zur Erhöhung der Sicherheit auf Schulwegen und wurden in enger Abstimmung mit Experten und Anwohnern entwickelt. Ziel ist es, die Wege für die Kinder sicherer und angenehmer zu gestalten und damit einen Beitrag zur Unfallprävention zu leisten. Besonders hervorzuheben ist, dass die Umsetzung rechtzeitig vor dem Schulbeginn erfolgte, sodass die Maßnahmen unmittelbar zum Start des neuen Schuljahres greifen.

- Bürgermeister Erich Stubenvoll.
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,,Sicherheit für unsere Kinder hat oberste Priorität, darum bin ich froh, dass wir Maßnahmen zu einem noch sicheren Schulweg um die Volksschule Mistelbach getroffen haben. Appell an alle anderen Verkehrsteilnehmer: Achtet auf unsere Kinder.''
So der Bürgermeister Erich Stubenvoll dazu.
Die Stadt setzt damit ein klares Zeichen für die Bedeutung der Schulwegsicherheit und zeigt, dass durch gezielte Maßnahmen ein sicherer Schulweg für alle Kinder gewährleistet werden kann.
Hier ein paar Tipps für den Schulstart:
Kinder können den Verkehr nicht so gut überblicken wie Erwachsene. Sie sind kleiner, ihr Blickfeld ist eingeschränkter, sie lassen sich leicht ablenken, sie sind schnell überfordert und reagieren oft impulsiv, z.B. wenn sie Eltern oder Freunde sehen. Sie können Geschwindigkeiten und Entfernungen nicht so gut einschätzen. Zudem sind sie auch für Autofahrerinnen und Autofahrer oft nicht sofort sichtbar. Sie zählen daher zu den am meisten gefährdeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Straßenverkehr.
Deshalb wird Eltern und anderen Begleitpersonen empfohlen, Kinder immer an der von der Straße abgewandten Seite des Gehwegs gehen zu lassen und auch bei der Überquerung der Straße vorbildlich zu handeln: Bei Zebrastreifen an der Gehsteigkante stehen bleiben sowie zweimal gemeinsam mit dem Kind nach rechts und links blicken. Nicht jede Autofahrerin/jeder Autofahrer hält an, auch wenn man über die Straße gehen will. Besonders wichtig ist daher das gute Vorbild der Erwachsenen!
Vorbereiten auf den Schulweg
Grundsätzlich gilt in der Früh: unnötigen Stress vermeiden und rechtzeitig aufstehen, damit das Kind auch genügend Zeit für den Schulweg hat. Das ist oftmals leichter gesagt als getan. Aber für Kinder und ihre Sicherheit äußerst wichtig.
Als Eltern können Sie angehende Taferlklasslerinnen/Taferlklassler auf diesen Schritt vorbereiten und die Strecke mehrmals mit ihnen gemeinsam gehen sowie besprechen – und zwar so lange, bis das Kind den Weg alleine schafft. Dabei sollten Sie vor allem die folgenden Tipps beherzigen:
1) Einen sicheren Weg festlegen und gemeinsam üben!
Wählen Sie einen besonders sicheren Weg zur Schule. Das muss nicht immer der kürzeste sein. Für die Schulanfängerinnen/Schulanfänger ist es am günstigsten, die Straße dort zu überqueren, wo Ampeln, Schutzwege, Unter- und Überführungen vorhanden sind. Möglichst meiden sollten Sie unübersichtliche Stellen sowie das häufige Überqueren von Straßen. Besprechen Sie mit Ihrem Kind die verschiedenen Situationen, Verkehrs- und Verhaltensregeln.
2) Gefährliche Stellen sollten gesondert geübt und besprochen werden:
Außerdem ist es sinnvoll, unvorhergesehene Situationen zu besprechen, z.B. das Ausfallen einer Ampel.
3) Steht die sichere Route fest, gilt: wiederholen, wiederholen, wiederholen!
Und wenn etwas richtig gemacht wird: loben! Tipp: Drehen Sie zur Sicherheit die Rollen um und lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen sowie den Weg und Gefahrenstellen erklären. Begleiten Sie Ihr Kind vor allem in der ersten Zeit auf dem Schulweg und überprüfen Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt, ob sich Ihr Kind alles gemerkt ha.
Den Schulweg zu Fuß, mit dem Roller, dem Fahrrad oder einem anderen Gerät zurückzulegen, bedeutet gesunde Bewegung zu machen. „Aktive Mobilität“ auf dem Schulweg heißt, die eigene Muskelkraft zur Fortbewegung zu nutzen. Kinder, die z.B. mit dem Fahrrad in die Schule fahren, sind körperlich aktiver als solche, die mit dem Auto gefahren werden.
Schülerinnen und Schüler, die selbst mobil unterwegs sind, tragen dazu bei, den Hol- und Bringverkehr durch Autos zu den Schulen zu verringern. Meist ist ein gesicherter Schulweg vorhanden, z.B. durch Ampeln, Zebrastreifen oder Schülerlotsen. Dies ermöglicht den Schülerinnen und Schülern in einer gesicherten Umgebung wichtige Erfahrungen und Kompetenzen im Straßenverkehr zu sammeln, die ihnen dann auch in der Freizeit nützen.
Bus, Straßenbahn & Co
Benutzt Ihr Kind auf dem Weg zur Schule öffentliche Verkehrsmittel, können Sie den Weg von und bis zur Haltestelle auf ähnliche Weise üben wie den Fußweg zur Schule. An manchen Kreuzungen helfen Schülerlotsen beim Überqueren der Straße. Zudem ist es sinnvoll, Kindern Verhaltensweisen für Haltestellen und öffentliche Transportmittel mit auf den Weg zu geben, wie beispielsweise:
1. Nicht drängen und toben.
2. Abstand von der Gehsteigkante bzw. zur Straße oder zum Haltebereich des Fahrzeuges halten.
3. In öffentlichen Verkehrsmitteln sitzen oder sich gut festhalten.
4. Nach dem Aussteigen warten, bis Bus, Straßenbahn, Zug oder U-Bahn weggefahren sind.
5. Fahren Sie die ersten Male gemeinsam mit Ihrem Kind und erklären Sie alles Nötige.
Sichere Ausrüstung
Kinder sind schon alleine aufgrund ihrer Körpergröße für andere Verkehrsteilnehmer nicht so gut erkennbar. Herrscht zudem noch schlechte Witterung, Dämmerung oder Dunkelheit, werden sie noch schwerer wahrgenommen. Einige einfache Maßnahmen können zur Sicherheit der kleinen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer beitragen.
Tipps für mehr Sicherheit im Straßenverkehr:
1. Kindern möglichst helle Kleidung anziehen.
2. Helle Schultasche bzw. hellen Rucksack bevorzugen.
3. Viele Schultaschen und manche Rucksäcke weisen bereits reflektierendes Material auf. Ideal ist es, zusätzlich Kleidung, Schuhe, Helme und Hauben mit reflektierenden Produkten auszurüsten. Bringen Sie das reflektierende Material am besten gut verteilt an Kleidung und Ausrüstung vorn, hinten und an der Seite an. Die Materialien sind in verschiedenen Formen erhältlich, als Aufnäher und Aufkleber, als Streifen, als Reflexbänder mit Klettverschluss oder Klatschbänder für Arme und Beine.
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