Kochen mit Alma Mahler-Werfel
Kochen vor 100 Jahren mit kreativen Rezepten
- hochgeladen von Manuela Braun
1918 hatte auch die gehobene Gesellschaft wenig zu essen. Claudia Nemec veröffentlichte alte Rezepte.
ALTHÖFLEIN. Österreich feiert 100 Jahre Republik und die Bezirksblätter blicken zurück. Diesmal machten wir uns auf die Suche nach alten Kochrezepten aus der Kaiserzeit. Dabei ist man am besten beraten, Leute aufzusuchen, deren ureigenstes Interesse ist, Altes und Überliefertes aufzubewahren oder zu recherchieren. Eine davon ist Claudia Nemec, die sich auf die Suche nach Alma Mahler-Werfels Rezepten machte. Als Dame der gehobenen Gesellschaft kochte sie zwar nicht selbst, schrieb allerdings alle Rezept ihrer Köchinnen akribisch auf. Nemec veröffentlichte 60 davon, darunter auch wie man in den schweren Kriegsjahren dennoch, vor allem in der Stadt, gut essen konnte. Den Bröselteig konnte man für vieles verwenden: Dieses Rezept hatte Alma noch von ihrer eigenen Mutter und war in den Kriegsjahren nur sehr schwer zu kochen, da man dafür Butter brauchte. 100g kalte Butter in kleinen Stücken, 100g Mehl, 50g Zuckwe, 50g Mandeln, Salz. Alle Zutaten auf einem Brett abbröseln und zu einem Teig kneten. Stellt man den Teig kühl, hält er einige Tage.
Auch die Sehnsucht nach Schlagobers war groß. Alles war zu Kriegsende knapp auch für die gehobene Gesellschaft. Erfinderische Köchinnen kreierten daher den "Falschen Obersschaum": Äpfel im Rohr backen, das Apfelfruchtfleisch passieren und erkalten lassen. Apfelmus mit einem Eiklar und ein wenig Kristallzucker dickschaumig aufschlagen.
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