Laa: Geschäfte tun sich schwer
In Zeiten boomenden Internet-Handels wird es für Städte schwierig, dass ihre Ortskerne nicht aussterben.
LAA. In Laa an der Thaya gibt es sie noch: kleine Geschäfte, die den Kunden persönlichen Service und Beratung bieten. Aber wie lange noch? "Kleine Betriebe haben, um zu überleben, viel zu viel zu tun", ist Michael Lehner, Betreiber des BuchLAAdens, überzeugt. Die einzige Lösung ist für ihn die Kooperation. "Diese schafft Synergien. Daher haben wir in Laa das Konzept ,Total Lokal‘ gegründet. Dabei machen alle Unternehmen für alle anderen Werbung und regen die Leute an, Punkte zu sammeln und die Chance zu wahren, Gutscheine der teilnehmenden Geschäfte zu gewinnen", erklärt Lehner. Geschadet hat den Unternehmen in der Stadt die erst kürzlich eröffnete Umfahrung. "Mein Geschäft hat nun 20 % weniger Umsatz." Auch die Thermengäste würden nicht viel Geld dalassen. Das schon lange geplante Ärztezentrum muss seiner Meinung nach am Hauptplatz entstehen. "Wir brauchen Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe, die Laufkundschaft bringen."
Schanigärten fehlen
Julius Markl, Stadtrat für Stadtkernbelebung von proLAA, sieht das Problem vor allem bei fehlenden Gastronomiebetrieben am Stadtplatz. "Wir bräuchten kleine Schanigarten-Inseln, die die Leute zum Verweilen einladen." Auch eine Neugestaltung des Platzes wäre für ihn sinnvoll. "Die Pläne dafür liegen seit Jahren in der Schublade, aber unsere Ideen werden ständig abgetan. Stattdessen wird das ganze Geld in die Burg gepulvert", ärgert sich Markl.
Nischen sind gefragt
Bürgermeisterin Brigitte Ribisch ist der Meinung, dass man in Zukunft mit Besonderem punkten muss. "Wir brauchen Geschäfte, die kleine Nischen bedienen, wie etwa eine Schneiderin. Die Menschen suchen immer häufiger etwas Besonderes bzw. auch Nischen im Dienstleistungssektor. Auch die Thermengäste nehmen besondere Stücke bzw. regionale Produkte aus Laa mit." Das geplante Ärtzezentrum würde auch sie am Hauptplatz begrüßen. Für die Staatsbahnstraße, in der ja in den letzten Jahren immer mehr Geschäfte geschlossen haben, ist etwas Neues im Entstehen, unter anderem auch ein Wohnprojekt. Auch die Menschen am Kellerhügel sollen durch ein "zweites Zentrum" besser versorgt werden. "Geplant wäre ein Nahversorger sowie ein Café. Natürlich muss aber der Hauptteil der Geschäfte am Stadtplatz bleiben, daher gibt es auch nach wie vor die Zentrumsförderung für Betriebe, die neu eröffnen", so Ribisch.
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