Neu in Mistelbach: ECMO-Gerät für Patienten mit akutem Lungenversagen
MISTELBACH. Die Extrakorporale Membranoxygenierung erweitert das intensivmedizinische Spektrum an der Abteilung für Kardiologie und internistische Intensivmedizin am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf.
„In den niederösterreichischen Landeskliniken wird laufend in Spitzenmedizin investiert. Das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf hat nun eine sogenannte ECMO-Maschine in Betrieb genommen. Gerade bei schweren COVID-Verläufen stellt diese Therapie eine wichtige Behandlungsoption dar, aber auch für alle anderen Patientinnen und Patienten mit akutem Lungenversagen. Gemeinsam mit dem bestens geschulten Personal trägt dieses neue Gerät damit zur bestmöglichen Versorgung der Patientinnen und Patienten bei“, betont LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf.
Aufgrund der anhaltenden COVID-19 Pandemie mit häufigen Fällen von schwerem akutem Lungenversagen wurde auf Initiative von Prim. Prof. Dr. Thomas Gremmel, MBA, FESC, an der Abteilung für Kardiologie und internistische Intensivmedizin im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf ein Projekt zur Erweiterung der intensivmedizinischen Versorgung um ein ECMO-Gerät gestartet. Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) wird zur vorübergehenden Unterstützung von Lunge und Herz verwendet. Sie ermöglicht die Entfernung von Kohlendioxid aus dem Blut (Dekarboxylierung) sowie die Aufsättigung des Blutes mit Sauerstoff (Oxygenierung). Die Indikation zu einer ECMO-Therapie besteht bei schwerem akutem Lungenversagen und/oder schwerem akutem Herzversagen. Beim Lungenversagen kommt in aller Regel die venovenöse ECMO und beim Herzversagen die venoarterielle ECMO zum Einsatz. Aktuelle Studien belegen eine signifikante Verbesserung des PatientInnenüberlebens durch die venovenöse ECMO bei Lungenversagen.
Für die Einführung des Geräts waren umfassende Schulungen des pflegerischen und ärztlichen Personals sowie neue Standardvorgehensweisen und Prozessabläufe notwendig, die von ärztlicher Seite durch die beiden erfahrenen Intensivmediziner OA Dr. David Gal und OA Dr. Florian Pfaff, MBA, sowie von pflegerischer Seite durch DGKP Gabriele Hirtl, BScN, MScN, und DGKP Ingrid Toriser organisiert und eng begleitet wurden.
Die Behandlung der ersten Patientin konnte bereits mit der venovenösen ECMO begonnen werden. Prim. Gremmel: „Ich freue mich sehr, dass es uns trotz der aktuell sehr herausfordernden Situation gelungen ist, diese gerade in der COVID-19 Pandemie wichtige Behandlungsoption für PatientInnen mit akutem Lungenversagen an der Abteilung zu etablieren. Ein großes Dankeschön von der Pflegebereichsleitung DGKP Gabriele Hirtl, BScN, MScN und mir an die Teams von Ärztinnen und Ärzten und Pflegekräften, die durch ihre hervorragende Kooperation und großen persönlichen Einsatz diese Erweiterung unseres intensivmedizinischen Spektrums ermöglicht haben.“
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