Pfarrzentrum 2.0
Pläne fürs Wolkersdorfer Quartier
Pläne über die Zukunft des Wolkersdorfer Pfarrzentrums wurden schon viele geschmiedet. Nun stellten Stadtgemeinde und Pfarre das Konzept des Architekturbüros Deubner Lopez der Bevölkerung vor.
WOLKERSDORF. Pfarrer Leopold Matthias ist vor allem eines: erleichtert. Acht seiner elf Jahre als Stadtpfarrer von Wolkersdorf begleitet ihn schon die Frage über die Zukunft des Pfarrzentrums. Zu groß sei es für die Ansprüche seiner Kirchengemeinde, zu teuer die Erhaltung. Deshalb ging er auf die Suche nach Partnern und fand sie in der Stadtgemeinde. Nach einer Machbarkeitsstudie und Plänen zu einem umfassenden Neubau auf dem Gelände, entschied man sich für eine Sanierung und Erweiterung des Bestands. "Die Entscheidung ist nachhaltig und wirtschaftlich, die graue Energie des Gebäudes weiterhin zu nutzen", sieht Magnus Deubner vom Architekturbüro Deubner Lopez den Schritt positiv.
Platz für 400 Personen
Konkret vorgesehen ist eine Aufwertung des heutigen Tiefparterres durch einen eigenen Eingang samt Foyer und einem kleineren Veranstaltungssaal für 90 Personen. Mittels zweier Zugänge zu Grünflächen kommt mehr Licht in die beiden Gruppenräume sowie das Pfarrcafé. Diese Ebene wird als Pfarrzentrum weiter genutzt.
Das Herzstück des neuen Hauses bildet der Veranstaltungssaal, der Platz für 400 Personen bieten wird. Eine flexible Bühnenkonstruktion grenzt an separat begehbare Künstlergarderoben an. Umrahmt wird das Ganze von einer Galerie, die ebenfalls ein kleines Foyer haben wird, sowie zwei Dachterrassen. Der Multifunktionsraum im Obergeschoss wird weiterhin behalten. Angrenzend an das Eingangsfoyer wird eine Küche samt Bar für das Catering zur Verfügung stehen.
Das Architekten-Duo Magnus Deubner und Jesus Lopez spricht von einem ökologischen Vorzeigeprojekt, dem sie mit der Verwendung zukunftstauglicher Materialien wie Ton, Holz und ökologischen Dämmstoffen Rechnung tragen wollen. Angestrebt wird auch eine Klimaaktiv Zertifizierung, um möglichst hohe Förderungen zu erzielen. Versiegelte Böden werden mit durchlässigen Belägen aufgebrochen, eine Dachbegrünung sorgt für modernes Wassermanagement. Auch in Teilen der Fassadengestaltung ist sattes Grün angedacht.
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Die Kosten teilen sich die Stadt zu drei und die Pfarre zu einem Viertel. Das geschätzte Budget dafür liegt inklusive aller Außen- und Innenanlagen bei 8,8 Millionen Euro netto. Ob sich das halten lässt, wird man nach dem Ausschreibungsverfahren wissen. Erst dann wollen sich die Projektpartner auf einen tatsächlichen Baustart verständigen. Der soll dann im Sommer 2023 erfolgen und nach eineinhalbjähriger Bauphase 2025 eröffnet werden. Dann heißt es mit Gottes Segen "Alles Walzer".
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