Seyring: "Blaulichtdiebe" auf S1
Drei vorbestrafte Polen sollen als Zivilstreifen-Beamte aufgetreten sein.
SEYRING/KORNEUBURG (mr). Nach dem Strafantrag von Staatsanwalt Ronald Schaffer sollen sich drei Polen am 3. April gegen 22 Uhr als Beamte einer Zivilstreife ausgegeben und unter Verwendung von Blaulicht den PKW eines russischen Staatsbürgers auf der S 1 gestoppt haben. Während einer den Russen durch Prüfung der Vignette und des Reifenprofils ablenkte, fischte sein Kumpane die Brieftasche mit 2.200 Euro und 15.000 Rubel aus dem PKW.
Wir wollten den Lenker warnen
Richtig putzig ihre Verantwortung vor Gericht: Blaulicht hätten sie keines verwendet, möglicherweise habe das bläuliche Licht der Xenon-Scheinwerfer den Eindruck von Blaulicht erweckt. Angehalten hätten sie ihn nur deshalb, weil ein Hinterrad "gewackelt" habe, gleichsam als "Gelbe Engerln" wollten sie Schlimmeres verhindern. Lange erfreuten sie sich nicht der Beute, der Russe verfolgte die "Zivilstreife" und gab das Kennzeichen telefonisch der Polizei durch. Diese konnten ihre "Kollegen" auf der A5 anhalten und festnehmen.
Das gestohlene Geld wurde im PKW gefunden, die Brieftasche lag im Straßengraben. Ein Blaulicht fand sich nicht, vermutlich haben es die Täter vor der Anhaltung in der Botanik "entsorgt". Trotz beachtlicher Vorstrafen in ihrer Heimat (einer hatte 13 Eintragungen) kamen die drei mit einer lächerlich anmutenden Strafe davon: jeweils ein Monat unbedingte Haft, die inzwischen durch die anzurechnende Untersuchungshaft verbüßt ist.
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