Blick ins Land
Wildendürnbach ist krisenfest
WILDENDÜRNBACH. Manuela Leisser wusste auf was sie sich einlässt, als sie sich um das Bürgermeisterinnenamt in Wildendürnbach bewarb. Zehn Jahre lang war sie bereits Mitglied des Gemeinderats, sieben davon auch als Mitarbeiterin am Amt. Dass dann doch vieles anders war als erwartet, musste sie bereits bei der Angelobung feststellen. "Es war zu Beginn des ersten Lockdowns am 16. März und es galt völlig neue Herausforderungen zu stemmen", blickt die Bürgermeisterin auf die erste Zeit zurück.
Nachbarschaftshilfe
Gleich von Beginn weg zeigte sich die unglaubliche Stärke des Ortes: sein Zusammenhalt. Die 1.550 Einwohner unterstützen einander und leisteten auch in den Teststraßen viel Freiwilligenarbeit. Über hundert Helfer standen bereit, um das breite Angebot – zur Hochzeit der Pandemie wurde dreimal wöchentlich die Teststraße geöffnet – zu ermöglichen. "Wir veröffentlichten auch immer die aktuellen Infektionszahlen im Ort um den Einwohnern ein Bild der Lage zu ermöglichen", war und ist die Bürgermeisterin um Transparenz bemüht.
Ukraine-Krise
Doch kaum schien man das Management einer Krise gut im Griff zu haben, folgte die nächste. Um den aus der Ukraine Vertriebenen möglichst unbürokratisch zu helfen und das Engagement der Bevölkerung zielgerecht zu kanalisieren, bot sich die Gemeinde als Drehscheibe an. "Wir haben mit Flugzettel informiert und auch das Wohnungsangebot aus der Bevölkerung erhoben. So konnte rasch und unglaublich viel geholfen werden", ist Manuela Leisser stolz auf ihre Gemeinde. Derzeit sind bereits elf Personen untergebracht. Die Betreuung, beziehungsweise Unterstützung, teilt man sich in der Nachbarschaft. "Mit drei Benefinzveranstaltungen sammelt die Jugend derzeit Geld, dass 'unseren' Ukrainern zukommen wird", weiß die Bürgermeisterin, was es bedeutet einen neuen Hausstand auszustatten.
Tagesgeschäft
Doch auch abseits der außerordentlichen Aufgaben läuft das "Tagesgeschäft". Kläranlage und Kanalsanierung beschäftigen die Gemeinde auch noch in den kommenden Jahren. Neben diesen kostenintensiven Posten soll auch die Friedhofsmauer mit Unterstützung des örtlichen Kameradschaftsbundes erneuert, sowie die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt werden. Da ist es gut, dass der Kindergarten, sowie die Tagesbetreuung bereits frisch hergerichtet sind. In Zweiterer würde man sich noch über ein paar Kinder freuen, da es noch Kapazitäten gibt.
Auch im Tourismus gibt es noch Luft nach oben. Gerade in den Pandemiejahren hat die nähere Heimat an Stellenwert gewonnen. "Die Kellergasse wurde von vielen als 'Chill out Zone' entdeckt. Da werden gerade viele liebevoll hergerichtet", verrät Leisser. Die sanften Radwege laden jetzt schon auf ein Picknick im Grünen ein. Die Aussichten sind herrlich.
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