Equal Pay Day 2022
Frauen verdienen fast 13 Prozent weniger
BEZIRK MISTELBACH. Und dann ist es wieder soweit: Der Equal Pay Day macht für alle sichtbar, dass sich in der Lohnschere zwischen Männern und Frauen ein weiteres Jahr kaum etwas bewegt hat. Statistisch gesehen arbeiteten vollzeitbeschäftigte Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen bis zum heutigen Tag (15. Februar) umsonst.
Am deutlichsten fällt dieser in Niederösterreich zwischen angestellten Männern und Frauen aus. Laut Statistischem Handbuch für das Land Niederösterreich verdienten vollzeitbeschäftigte Angestellte rund 12.000 Euro mehr als ihre weiblichen Kolleginnen. Bei Arbeitern waren es zirka 10.000 Euro brutto. Nur bei Beamten und Vertragsbediensteten ist der Unterschied nahezu ausgeglichen.
Ein wenig schloss sich die Schere im letzten Jahr, was Experten aber vorwiegend der krisenbedingten Umwälzung des Arbeitsmarktes zuschreiben. 2020 lag die Ungleichbezahlung noch bei 14,3 Prozent, 2021 waren es 12,7. Berücksichtigt man aber die vielen in Teilzeit beschäftigten Frauen beträgt der Unterschied 35 Prozent. Gar nicht berücksichtigt sind dabei die unbezahlten Arbeiten, die gerade in Zeiten vermehrten Home Offices und Home Schooling von Frauen geleistet wurden.
Gegensteuern
Wie es besser geht, zeigen die skandinavischen Länder seit Jahrzehnten: flexiblere familienfreundlichere Arbeitsbedingungen machen die Vereinbarkeit von Kind und Karriere möglich. Doch auch Frauen können ihre Lage mit der richtigen Berufswahl beeinflussen. Technische Berufe sind oft besser bezahlt.
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