Naherholung Gerasdorf
Schottergrube bedroht DreiAnger Regionalpark
Gerasdorfs gemeinsames Naherholungsgebiet mit Wien wird durch eine 60 Jahre alte Widmung gefährdet.
GERASDORF. 40.000 Menschen leben im direkten Einzugsgebiet des Naherholungsgebiets "DreiAnger". 3.000 Hektar umfasst das Gebiet des Regionalparks, der sich über Donaustadt, Floridsdorf und Gerasdorf erstreckt. Nun wurde es mit einem neuen Wegeleitsystem, Pfaden und Rastplätzen zu neuer Attraktivität erhoben.
Vorverhandlung
Doch die Freude über die länderübergreifende Kooperation ist von einem Schottergrubenprojekt getrübt. Tags vor der Präsentation des neuen Wegeleitsystems wurde auf dem Firmengelände des Projektwerbers eine erste Verhandlung mit der Bezirkshauptmannschaft geführt. Auf knapp fünf Hektar will die Firma Kovanda Schotter abbauen. Durch die unmittelbare Nähe zum Firmenstandort kann man die Transportwege kurz halten. Da besagte Fläche Teil eines 88 Hektar großen Abbaugebiets ist (die Widmung dazu stammt aus den 1960er Jahren), fürchtet man in der Stadtgemeinde einen Schneeballeffekt auszulösen. Wird ein Projekt genehmigt, folgen viele weitere und der Raum zwischen den Ortsteilen Gerasdorf und Föhrenhain wird zur großen Schottergrube. Mit Naherholung hat das dann für viele Jahre wenig zu tun.
Bürgermeister Alexander Vojta nimmt in seiner Argumentation Anleihen in der Gesichte: "Vor 250 Jahren ließ Maria Theresia Föhrenhaine anpflanzen, um die Gerasdorfer Felder vor Versandungen zu schützen. Die innovative Regentin hätte dieser Schottergrube im Grünland mit Sicherheit keine Bewilligung erteilt! Heute ist es unsere Aufgabe, den Regionalpark DreiAnger als Teil des ‚grünen Ringes‘ um Wien zu schützen!“
Ergebnisoffen
Auf das Ergebnis der Verhandlung müssen alle Beteiligten gespannt eine bis drei Wochen warten. Korneuburgs Bezirkshauptfrau-Stellvertreter Thomas Krennhuber ließ sich beide Argumentationslinien darlegen, nahm einen Lokalaugenschein vor und hielt sich sonst bedeckt.
Bürgermeister Vojta ließ aber schon wissen, sollte der Bescheid nicht in seinem Sinne ausgehen, wird die Stadtgemeinde in Berufung gehen.
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