Europa in der Gemeinde
Was macht eigentlich ein EU-Gemeinderat?

- Claudia Peffer als EU-Gemeinderätin in Mistelbach bringt mit europäischer Lektüre in der Bücherbox das Thema unter die Leute.
- Foto: Pfeffer
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
19 der 36 Gemeinden im Bezirk haben einen. Aber was macht ein EU-Gemeinderat eigentlich?
BEZIRK MISTELBACH. „Europa fängt in der Gemeinde an“, lautet das Leitspruch. Deshalb hat sich das Land das Ziel gesetzt in jeder Gemeinde einen EU-Gemeinderat zu installieren. Seine Aufgaben sind neben eher repräsentativen Tätigkeiten, wie der Sichtbarmachung des Themas, ganz Handfeste wenn es um Geld geht. So kümmert sich der EU-Gemeinderat um mögliche EU-Förderungen für die Gemeinde. Bei der Abwicklung von Beantragungen von EU-Förderungen stehen den Gemeinderäten, genauso wie Bürgermeistern die NÖ Regional zur Seite, die als EU-Serviceagentur des Landes ein enger Partner der EU-Gemeinderäten sind.
EU-Vorzeigemodell
In Poysdorf übernimmt Jochen Glanznig diese Funktion, deren Einführung er auch selbst initiiert hat. 2018 besuchte er persönlich Brüssel, wo er auch viele spannende Kontakte knüpfen konnte. "Brüssel ist nicht weit weg, im Gegenteil, die Vertreter sind sehr interessiert an Kontakt mit der Bevölkerung", ermuntert der 50-Jährige Anliegen auch weiterzuleiten. Er sieht sich als Multiplikator der europäischen Idee. Der gebürtige Kärntner kommt privat, wie beruflich viel herum. Ihm ist es wichtig deutlicher zu zeigen, was die Europäische Union auch in unserer Region unterstützt hat: "Poysdorf ist bei jeder Leader-Geschichte dabei". Beispielhaft dafür sind die Revitalisierungen der Kellergassen oder große Kofinanzierungen bei Infrastrukturprojekten wieder der A 5.
Beitrittsgewinner
Rabensburgs Bürgermeister Wolfram Erasim ist schon bedingt durch sein Französischstudium und zahlreiche Reisen glühender Europäer. Da lag es nahe die Agenden auch in der Gemeinde zu übernehmen. "Nach dem Beitritt Österreichs zur EU habe ich als Rabensburger Bürgermeister zahlreiche Projekte für Rabensburg mit EU-Förderungen mit einem Gesamtwert von über 100.000 Euro lukrieren können" verweist er nicht ohne Stolz auf bereits Erreichtes. Derzeit schreckt ihn aber die überbordende Bürokratie und zu hohe zu erbringende Eigenleistungen der Gemeinden von neunen Projekten ab. "Wir sind jedoch bei Leader und ich verfolge genau, ob für unsere Gemeinde eine konkrete Projektförderung möglich wäre" hält sich Erasim Optionen offen.
EU muss nicht viel kosten
Claudia Pfeffer hat in Mistelbach die EU-Agenden über. Sie lernte die Strukturen in Brüssel im Zuge eines halbjährigen Praktikums kennen. "Ich will EU sichtbarer machen. Das muss nicht immer viel kosten", erklärt Pfeffer. Gleich am Europatag, den 9. Mai, wird die EU-Flagge aus dem Schrank geholt und vor dem Rathaus wehen.



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