Ideenwerkstatt
Wenn das Dorf zur Stadt wird
Drei Tage lang sammelten die Wolkersdorfer Ideen, wie ihre Gemeinde zur Stadt werde soll.
WOLKERSDORF. Riesige Pläne am Boden, Post its an Wänden und viel frische Luft bildeten den Rahmen für die Ideensammlung. Die Wolkersdorfer waren aufgerufen auf den Hauptplatz zu kommen und ihre Vorstellungen, wohin sich die Stadt entwicklen soll abzugeben.
In Begehungen, Stammtischrunden oder via eigene Website konnte man sich ein Bild machen beziehungsweise die eigenen Vorstellungen zu Papier bringen. Dem Expertenteam von nonconform, die sich vor allem mit Wolkersdorf und Obersorf beschäftigen, sowie jenem von con.sens, die ein Verkehrskonzept für alle Katastralgemeinden entwicklen wollen, war es wichtig den bestehenden Charakter zu erhalten und zu optimieren.
Gedankenspiele
In der Stadtentwicklung wurde rasch der Rathausplatz als Frequenzbringer für die umliegenden Geschäfte erkannt. Mit einem Gedankenspiel einer Nutzungsrochade wurde aus dem jetzigen Rathaus die Bibliothek, die Volkshochschule, Lerncafé und das Bürgerservice. Die Administration der Stadt wiederum würde dem Konstrukt nach ins gegenüberliegende Schinkele-Haus übersiedeln. Der dazwischenliegende Rathausplatz wird teilüberdacht zum öffentlichen Saal.
Die Parkplatzfrage löste das Expertenteam pragmatisch: Es braucht keine neuen, es gibt sie schon. Und zwar bei den zentrumsnahen Supermärkten, die außerhalb der Öffnungszeiten ungenützt blieben. Diese könnte man auch ganz anders als Veranstaltungsfläche nutzen, zum Beispiel als Autokino.
Einfach Lösungen
Mit einfachen Vorschlägen zeigten die Experten auch, dass es nicht immer kostspielige Umbauten braucht um Veränderungen im öffentlichen Raum herbeizuführen. Als Möglichkeit der Verkehrsberuhigung, vor allem vor Schulen, präsentierten sie die anderorts bereits erprobte Methode einer temporären Straßensperre.
Diese Idee wurde auch für den Platz der Generationen aufgegriffen, der ja bereits als Bewegungszone konzipiert ist. Um diesen mit Leben zu befüllen, schlagen die Sachverständigen "Belebungslelemente" wie Tischtennistische, Schachbretter am Boden und Bänke vor. Kurz: Aktion statt Umbau.
Hintaus nach vorne
Um den Schätze Obersdorfs – das reichhaltige Angebot an Bio-Produkten – eine passende Bühne zu bieten, will das nonconform-Team das "Hintaus" ins "Vuraus" holen, sprich straßenseitig Präsentationsflächen für die Produkte etablieren.
Um der verwirrenden Namensgleichheit der Wolkersdorf und Oberdorfer "Hauptstraße" zu entkommen, wird eine Umbenennung in Obersdorf – inspiriert von der schönen Allee – zu "Unter den Linden" vorgeschlagen.
Als verbindendes Element zwischen den Ortsteilen sowie den Grünräumen drängt sich der Russbach auf, der mit den zahlreichen Ankerpunkten im bebauten Gebiet den blau-grünen Faden spinnt.
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