Teqpong
Der Herr des gebogenen Tisches
Wem Tischtennis zu zweidimensional wird, der spielt Teqpong.
MISTELBACH. Die Regeln sind schnell erklärt: Teqpong wird auf einem stark gebogenem Tisch bis acht Punkte und meistens drei gewonnenen Sätze gespielt. Die Spieler haben abwechselnd immer zwei Aufschläge, die aus den vorgegebenen Serviceboxen, die zwei Meter hinter dem Tisch sind, durchzuführen. Zweimal pro Match kann jeder Spieler einen "Double Point" verwenden. Dies ist eine gut Möglichkeit um zwei Punkte auf einmal zu erzielen, wenn man zum Beispiel im Rückstand ist.
Doppel
Roman Kiessling aus Mistelbach ist einer der weltbesten Teqpong-Spieler. Er vertrat Österreich bei der Weltmeisterschaft in Budapest. Für den Doppelbewerb kam sein Partner Rene Gutdeutsch dazu, mit dem er auch gleich sein WM-Debüt gab. In den Vorrunden konnte sich das österreichische Duo 3:0 gegen Algerien und 3:1 gegen Belgien durchsetzen. Im Achtelfinale konnten Kiessling und Gutdeutsch Malta mit 3:0 besiegen.
Im spannungsgeladenen Viertelfinale trafen die Österreicher auf England. "Beim Stand von 2:2 in Sätzen hatten wir bereits 4:0 geführt. Dann auch noch 7:5 geführt und zwei Matchbälle zum Halbfinale vergeben", bedauert Roman Kiessling den bereits zum Greifen nahen Aufstieg ins Halbfinale verpasst zu haben.
Einzel
Im Einzelbewerb wurde in der Gruppenphase auf zwei Gewinnsätze und in der KO-Phase auf drei Gewinnsätze gespielt. Die Gegner aus Rumänien, Bulgarien, Kasachstan und Armenien konnte Roman Kiessling mit jeweils 2:0 auf Distanz halten. Lediglich gegen den Franzosen setzte es eine 1:2 Niederlage. Im Sechzehntelfinale wartete Schweden auf den 28-Jährigen, den er 3:1 besiegte. 3:0 endete das Achtelfinale gegen den Polen.
"Im Einzel musste ich dann gleich im Anschluss – leider ohne Pause nach dem Doppel – gegen Alexander Smirnov aus Estland antreten" erzählt Roman Kiessling von seinem "arbeitsreichen zweiten WM-Tag. "Dort konnte ich 2:1 in Sätzen in Führung gehen, wo ich ebenfalls einen Matchball zum 3:1 Sieg und zum möglichen Halbfinale vergeben habe." Im Entscheidungssatz hatte er leider knapp mit 6:8 das Nachsehen.
Das Fazit des jungen Mannes ist dennoch positiv. Und nach der WM ist vor der WM. Ende 2020 wird in Paris gespielt.
Endplatzierungen
1. Alfredas Udra - Litauen
2. Sebastian Stürzebecher - Deutschland
3. Alexander Smirnov - Estland
Platz 5-8 (Viertelfinale) Roman Kiessling - Österreich
Zur Person
Der 28-jährige Mistelbacher Roman Kiessling ist hauptberuflich ich als Techniker bei der Firma smart:ex Krexner Haustechnik in Wolkersdorf angestellt. Das Training gestaltet sich nicht so einfach, da es in ganz Niederösterreich nur einen Tisch gibt. Diesen aber glücklicherweise in Mistelbach. Schwieriger ist die Suche nach passenden Trainingpartner, da Teqpong derzeit noch eine Spartensportart ist. Derzeit trainiert Roman Kiessling zweimal die Woche. Um sich für die nächste Weltmeisterschaft zu qualifizieren, wird er es aber auf mindestens dreimal raufschrauben müssen.
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