Ernte 23
Bauern brauchen Kennzeichnung
Ernte 23: Die Bauernkammer Mistelbach rief zum Fotowettbewerb auf und bekamen stimmungsvolle und spannungsgeladene Ergebnisse.
WEINVIERTEL. Mehr als 350 Einsendungen bekam die Bauernkammer bei ihrem Fotowettbewerb aus dem Weinviertel und sie zeigten die Vielfalt unserer regionalen Produkte, Landschaften und auch Lebenswelten.
Das Siegerbild von Florian Poller aus Wullersdorf überzeugte durch seine Spannung. Dieses Bild zeigt nicht nur die Lebensrealität der Landwirte, sondern steht auch symbolhaft für ihre Probleme: Die Bauern arbeiten bis zum Anschlag, doch unbarmherzig zieht das Unwetter heran. Dieses kann für die Preise des Weltmarks stehen, die bestimmen was man für seine Produkte letztlich bekommt oder für den Klimawandel, der das Leben und vor allem Arbeiten der Landwirte zunehmen dominiert.
Kleinstruktur
Es sind die Rahmenbedingungen, in denen sich die moderne Landwirtschaft zurechtfinden muss, die immer schwieriger wird für die kleinstrukturierten Betriebe Niederösterreichs. Waren es 1990 noch über 5.000 landwirtschaftliche Betriebe im Bezirk Mistelbach, ist es heute nur noch ein Fünftel. Dennoch sind es im europäischen Vergleich kleine Flächen, die bewirtschaftet werden. Durchschnittlich 28 Hektar hat ein niederösterreichischer Bauer zur Verfügung.
Nachhaltige Fairness
Um dennoch wirtschaftlich und nachhaltig arbeiten zu können, fordert die Bauernkammer Fairness gegenüber der Bauern, sowie der Konsumenten. Es braucht eine transparente Kennzeichnung für Produkte, die nicht nur in Österreicher verarbeitet, sondern auch tatsächlich aus österreichischen Produkten hergestellt werden. Nur so kann der Konsument sicher sein, Transportwege zu verringern. "Was wir in Österreich bekommen, ist nicht unbedingt auch in Österreich produziert", betont Kammersekretär Josef Huber.
Ein unrühmliches Beispiel ist Gemüse aus dem spanischen Süden in unseren Supermarktregalen. "Wenn es billiger ist, Gemüse in einer Halbwüste zu produzieren und im Kühllaster quer durch Europa zu verfrachten, muss man schon einige Fragen stellen, wie das das sein kann. Beginnend mit den Arbeitsbedingungen der Erntehelfer vor Ort", appelliert Huber zum kritischen Konsumenten.
Bauernkammer-Obmann Roman Bayer fasst zusammen: "Um die Landschaft und Arbeitsplätze in der Region zu erhalten, braucht es mehr Bewusstsein für den Wert unserer Produkte. Eine faire Kennzeichnung erleichtert es den Konsumenten zum richtigen Produkt zu greifen."
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