120 Sekunden
Sehende Schuhe werden eingestellt
Das Start up konnte sich wegen der überlangen Verfahrensdauer nicht am schwierigen Markt der Hilfsmittel als Medizinprodukte durchsetzen
HAUTZENDORF. Begonnen hat alles mit einer Diplomarbeit in der HTL Mistelbach. Kevin Pajestka, inspiriert von einem körperlich beeinträchtigten Nachbarn, entschied sich der heute 30-Jährige für ein Projekt über Hinderniserkennung im Boden. Gemeinsam mit dem Juristen Markus Raffer, der selbst massiv seheingeschränkt ist, gründete er Tec-Innovation.
2016 holte das Duo mit seiner Idee den ersten Platz bei den "120 Sekunden". "Damals waren wir noch in der frühen Entwicklungsphase des ersten Medizinprodukts, welche bis Ende 2020 gedauert hat. Daher konnten wir 2016 leider auch wenig vom Marketingwert von 120 Sekunden mitnehmen, weil wir noch nichts zu verkaufen hatten", blickt Markus Raffer zurück.
Sie schafften es aber die lange Entwicklungsdauer durch Investments und Förderungen zu finanzieren und arbeiteten seit 2020 am Vertriebsaufbau in Österreich und international. Da man in diesem Markt in jedem Land neu für die Kostentragung bei Null beginnen musste, lagen zwischen der Entscheidung eines Kunden für das Hilfsmittel und einer Bewilligung rund zwei Jahre, und dies blieb leider auch nur für Einzelfallentscheidungen. .
Eingestellt
"Auch der Versuch unser tiefes Knowhow für die Industrie einzusetzen, um unsere Produkte für blinde Menschen quer zu finanzieren, funktionierte aufgrund der zu kurzen übrigen Zeit nicht mehr", mussten Raffer und Pajestka schweren Herzens die Tätigkeit im zweiten Quartal einstellen. "Wir haben es leider nicht geschafft, unser Unternehmen nachhaltig zu finanzieren. Der schwierige Markt Hilfsmittel als Medizinprodukte, die überlange Verfahrensdauer zur Kostentragung durch öffentliche Stellen und technische Limits im ersten Produkt führten dazu", fasst Markus Raffer zusammen.
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