Bezirk Mödling
Auf der Flucht vor dem Wiener Parkpickerl
BEZIRK MÖDLING. Am 1. März wurde das flächendeckende Wiener Parkpickerl eingeführt, und der Effekt war auch im Bezirk spürbar. Zeit für ein erstes Resümee.
Pendler vor der Haustüre
In Perchtoldsdorf hatte die Gemeinde schon im Vorfeld reagiert und einen Bereich von rund 350 Metern ab der Stadtgrenze zur neuen, gebührenfreien Kurzparkzone für nicht-Anrainer gemacht. Das neue Problem der "Parkpickerl-Flüchtlinge" hat sich dadurch teilweise aber nur verlagert, wie etwa Vanja Blagojević weiß, die seit 2020 in Perchtoldsdorf wohnt. Ihre Straße grenzt an die neue Kurzparkzone an: "Wir haben das neue Parkpickerl schon seit dem ersten Tag gespürt, als wir vor der eigenen Tür fast keinen Parkplatz mehr finden konnten, da viele Pendler jetzt vor unserer Tür parken. Es ist ziemlich mühsam, nach einem anstrengenden Arbeitstag, Parkplatz suchen zu müssen. Die grundsätzliche Parkregelung und das Kurzparken im Zentrum findet sie aber sinnvoll: "Die Preise sind fair und man findet immer einen Parkplatz."
Ausweitung möglich
Dass die neue Regelung einige Pendler nicht davor abgeschreckt hat, ihr Auto in Perchtoldsdorf zu parken, ist auch der Gemeindeführung bewusst, es könnten also weitere Schritte folgen, wie Bürgermeisterin Andrea Kö betont: "Die Anrainer, die im Gebiet der verordneten Kurparkzone wohnen, sind durchwegs zufrieden mit der Situation. In manchen Bereichen wird allerdings – zum berechtigten Ärger der dortigen Anrainer - außerhalb der Kurparkzone vermehrt geparkt, auch von Dauerparkern." So gab es auch schon Forderungen nach einer Ausweitung, was für die Bürgermeisterin durchaus vorstellbar ist: "In einigen Straßenzügen hat sich herausgestellt, dass die 350 m zu gering sind, daher habe ich bereits eine Evaluierung beauftragt. Wir haben die Möglichkeit zur Erweiterung immer mitgedacht, so etwa mit dem Vorschlag einer 500 Meter breiten Zone. Für mich sind in Abstimmung mit den betroffenen Nachbarschaften aber auch weitergehende Zonierungen denkbar", so Kö.
Neue Zone in Brunn
Änderungen soll es nun auch in Brunn geben, wie Bürgermeister Andreas Linhart berichtet: "Wir bereiten zur Zeit eine Kurzparkzonenverordnung für den an Wien angrenzenden Teil der Wolfholzsiedlung vor. Wir haben die Straßenzüge im Grenzbereich zu Wien vor und nach dem 1. März mehrfach fotografiert und konnten keine signifikanten Unterschiede feststellen, einige Stimmen aus der betroffenen Siedlung gibt es aber, die nach einer Verordnung rufen." Für Linhart hat sich die Situation in Brunn zwar nicht so dramatisch entwickelt, wie von manchen im Vorfeld befürchtet, die Verordnung soll aber erlassen werden, "um allfällige negative Entwicklungen von vornherein hintanzuhalten."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.