Theater zum Fürchten
Geisterbahn-Feeling im Bunker
MÖDLING. Der "Bunker" war im Zweiten Weltkrieg der sicherste Luftschutzraum im Süden von Wien und bot während der rund 160 Bombenangriffe 8000 Menschen Platz. Seit 1999 wird darin Stationentheater gespielt. Heuer steht in dem 930 Meter langen Hohlraumsystem "Aventura" am Programm. In kleinen Gruppen wird das Publikum durch 17 abenteuerliche Stationen geleitet. Bruno Max - er spielt selbst den Kapitän Nemo in der 9. Szene (Abenteuer Tiefsee nach Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer) - inszenierte eine eineinhalbstündige spannend-gruselig-kurzweilig-literarische Abenteuer-Unterwelt-Geistrbahn. Viele Facetten von Abenteuern kann man live erleben: z.B. die Erfindung von Computer-Superwoman Lora Crafft (von Bruno Max), das Abenteuer "Geldmachen" (aus Bert Brechts Arbeitsjournal), Werbung für Abenteuerreisen (Tauchen Sie zu den Resten der Titanic! - nach einer realen Internetseite), oder das Abenteuer Glücksspiel (Wette deinen kleinen Finger gegen einen neuen Jaguar! - nach Roald Dahl).
Alle Szenen sind in aufwendige und aufregende Bühnenbilder (Marcus Ganser) eingebettet. Man erlebt ein unterirdisches Kanalsystem ebenso wie ein U-Boot, afrikanische Wildnis oder den alten Casanova, dessen erotische Abenteuer niemand mehr hören will.
Fazit: Es ist alles so spannend, man erlebt das 48-köpfige Theater zum Fürchten-Ensemble hautnah wie sonst fast nie. Und man vergisst ganz, dass es richtig kühl ist im Bunker. Ca. 15 Grad, während es draußen am Premierentag 30 Grad hatte.
gespielt wird bis 3. September.
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