Wienerwald

Van der Bellen im Wald der Zukunft

Klimawandel: Bundespräsident Van der Bellen und Landwirtschaftsministerin Köstinger besuchten 'zukunftsfitten' Wald.
(Anm: Korrektur am 3.10. Wir schrieben 'das ehemalige Gasthaus...'. Das Gasthaus 'Zur Wöglerin' ist aber wieder in Betrieb)

BEZIRK MÖDLING. Der Klimawandel setzt auch den heimischen Wäldern massiv zu, viele Baumarten sind nicht mehr überlebensfähig. Den Wald "zukunftsfit" zu machen ist daher eine Schlüsselaufgabe, derer sich die Österreichischen Bundesforste angenommen haben. Im Wienerwald, nahe dem Gasthaus 'Zur Wöglerin' machten sich nun auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger ein Bild vom Wald der Zukunft.

Hoffnung

"2017 war das erste Jahr, in dem die Bundesforste den Klimawandel auch in der Bilanz so richtig gemerkt haben", berichtet ÖBf-Vorstand Rudolf Freihager. Trockenheit, Borkenkäferbefall und Sturmschäden machen den Wäldern zu schaffen, aus ganz Europa drängt als Folge des Klimawandels zudem billiges Holz auf den Markt. Doch Ziel des Lokalaugenscheins war es nicht nur, auf die negativen Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam zu machen, sondern vor allem Hoffnung zu machen, dass auch der Wald mit den richtigen Maßnahmen 'zukunftsfit" gemacht werden kann. "Für alle 120 Forstreviere haben wir neue, klimaangepasste Zukunftskonzepte entwickelt. Auf 500.000 Hektar werden wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten den Wald der Zukunft bauen", so Freidhager. 

Ein solcher Beispielwald findet sich eben auch im Bundesforste-Revier Hinterbrühl: Zum Einsatz kommen dem Standort angepasste Baumarten (für die neuen Bewirtschaftungspläne der Bundesforste wurden rund 160.000 Waldstandorte nach Baumarten, Alter, Zustand, Waldboden, Hangneigung etc. untersucht) die mit den zukünftigen Klimabedingungen besser zurechtkommen. So werden anstelle der mit der Trockenheit kämpfenden Fichte eben Tannen, Eichen oder Lärchen eingesetzt. Der Wirtschaftwald wird naturnah bewirtschaftet und beherbergt zudem auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Auch Bundespräsident Van der Bellen zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Maßnahmen und betonte: "Für einen grünen Planeten brauchen wir gesunde Wälder". Ministerin Köstinger verwies auf die Wälder als Wirtschaftsmotor der Regionen, weswegen die Bundesregierung auch ein 350 Millionen-Investitionspaket für die Forstwirtschaft auf den Weg gebracht habe. Für den Wald der Zukunft rechnen die Bundesforste bis 2025 mit österreichweiten Aufwendungen von rund 100 Millionen Euro, eine auf lange Sicht sinnvolle Investition: So hat allein im Jahr 2018 der Klimawandel durch Schädlingsbekämpfung sowie höhere Ernte- und Logistikkosten die ÖBf rund 23 Millionen Euro gekostet.