Vorfall am Neubau
Hunderte sterbende Bienen auf offener Straße gefunden
Eine Wienerin fand am Boden im 7. Bezirk hunderte sterbende Bienen. Grund könnte ein Einsatz von Pestiziden sein, die das Orientierungsvermögen sowie Gedächtnis der Bienen stören und ihr Immunsystem schwächen.
WIEN/NEUBAU. Eine Wiener Journalistin spazierte am vergangenen Mittwoch durch den 7. Bezirk, als sie plötzlich auf dem Boden hunderte sterbende Bienen gesichtet hat.
Den Haufen an sterbenden Bienen sah sie in der Neubauer Kirchengasse. "Es war in der Kirchengasse und nicht nur auf dem Häufchen, sondern sie sind großflächig verteilt auf Straße und Gehsteig gelegen", schreibt "Standard"-Redakteurin Colette Schmidt auf X.
Einige X-Nutzende mutmaßen, was die Gründe dahinter sein könnten. "Neonikotinoideinsatz. Sieht so ähnlich aus, steirische Ferndiagnose", schreibt ein Nutzer. Neonicotinoide sind die weltweit meist eingesetzten Insektengifte, die vor allem als Beizmittel eingesetzt werden.
Die Pflanze nimmt dabei während des Wachstums den Stoff auf und verteilt ihn in allen Pflanzenanteilen. Diese Neonicotinoide machen den Bienen das Überleben schwer, denn das Gift stört das Orientierungsvermögen sowie Gedächtnis der Bienen und schwächen ihr Immunsystem.
Auch ein weiterer Nutzer schreibt: "Es gibt keinen natürlichen Grund, der mir einfiele, warum so viele Bienen im Frühsommer sterben sollten. Wenn ich raten müsste: Da hat sich vielleicht jemand mit Insektengift eines Schwarms entledigt. Es ist gerade Schwarmzeit".
Keine Meldung bei MA 60
Der MA 60 (Veterinäramt und Tierschutz) liegt keine Meldung vor, heißt es auf MeinBezirk.at-Anfrage. Falls man solche Funde entdeckt, sollten sich Wienerinnen und Wiener an die Stadt Wien – Umweltschutz (MA 22) wenden, wenn es sich um Wildbienen handelt.
Wenn es sich jedoch um einen Bienenstand im Privatsitz handelt, in dem ein Bienensterben auftritt – mindestens 30 Prozent der Völker eines Bienenstandes drohen zu sterben oder sind bereits gestorben – dann muss dies vom Besitzer, dem zugezogenen Tierarzt oder Personen, die aufgrund ihrer Ausbildung befähigt sind, Bienenkrankheiten zu erkennen, ans Veterinäramt gemeldet werden. Das erklärte MA 60-Sprecherin Susanne Drechsler.
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