Zustellservice "Neubau liefert grün"
Neues Liefersystem für Pakete verringert Verkehr um 40 Prozent
Erste Bilanz nach zwei Monaten: Das nachhaltige Zustellservice "Neubau liefert grün" wird von Privatkunden und Unternehmern gut angenommen – der Lieferverkehr für Pakete im 7. Bezirk wurde um 40 Prozent reduziert.
WIEN/NEUBAU. Der Siebte leistet Pionierarbeit: Seit September ist im Siebten klimafreundliche Paketzustellung Realität. Die Initiative "Neubau liefert grün" führt erstmals in Wien die Lieferung von Paketen CO2-frei und geräuschlos durch – möglich machen das E-Autos und E-Räder. Umgesetzt wird die vom Bezirk forcierte Dienstleistung mit den Logistik-Profis von "Green to Home", unterstützt wird sie von der Wirtschaftschaftskammer.
Hintergrund: Schätzungen zufolge sind 2019 am Neubau 1,5 Millionen Pakete an private Haushalte geliefert worden. "Neubau liefert grün" gestaltet die erste und die letzte Meile dieser Lieferungen – sprich die Fahrt zu den Kundinnen und Kunden – klimafreundlich, indem die Anlieferung CO2-neutral und ohne Lärmbelastung mittels E-Mobilität abgewickelt wird. Weitere Vorteile der Initiative: weniger Verkehr durch gebündelte Zustellung und Abholung sowie weniger Belastung durch Lärm und Emissionen aus Verbrennungsmotoren.
Nach zwei Monaten zieht man im Bezirk nun ein erstes Resümee der Aktion – und das gestaltet sich durchaus positiv.
40 Prozent weniger Fahrten in den Bezirk
„Wir sehen derzeit einen Bündelungsfaktor von 2,5. Das bedeutet, jeder private Haushalt im Bezirk, den 'Neubau liefert grün' bisher beliefert hat, bekommt bei einer Fahrt im Schnitt 2,5 Pakete. Durch diesen Bündelungseffekt erreichen wir, bezogen auf das Paketvolumen, 40 Prozent weniger Einfahrten in den Bezirk“, so Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne).
Für Privatkundinnen und -kunden ist die gebündelte Lieferung einmal pro Woche samt persönlicher Paket- und Zustellübersicht gratis – und zwar zu einem individuell vereinbarten Zeitpunkt zwischen 8 und 20 Uhr. Upgrade-Pakete um drei bzw. sechs Euro pro Monat beinhalten etwa Sofortzustellungen, Abholung von Retoursendungen oder das Teilen des Liefer-Abos mit Nachbarn.
„Die massive Belastung durch Zustellfahrten ist mit der Neugestaltung des öffentlichen Raums in unserem Bezirk nicht vereinbar – schließlich wollen wir damit dem Klimawandel begegnen und die Lebensqualität weiter verbessern. Wir sehen bereits in der Anfangsphase, dass mit intelligenter Logistik eine große Entlastung möglich ist“, so Reiter.
Mehr Zustellfahrten durch den Lockdown
Ganz besonders relevant ist das angesichts des nun neuerlich in der Vorweihnachtszeit verhängten Lockdowns. „Der Lockdown wird für einen zusätzlichen Schub im Onlinehandel sorgen. Um einen entsprechenden Anstieg von Zustellfahrten zu vermeiden, ist eine gebündelte Zustellung umso wichtiger“, so Reiter. Laut Post rechnet man durch den Lockdown mit bis zu 17.000 Paketen mehr, die pro Tag in Wien zugestellt werden.
Die Packerl werden in einem Hub bereits vor der Wiener Stadtgrenze, in Perchtoldsdorf, abgefangen. So wird die gesamte Fahrt in die Innenstadt vollständig nachhaltig gestaltet ─ und nicht bloß die letzte Etappe innerhalb des 7. Bezirks. Derzeit laufen Gespräche, die Fahrten innerhalb des Bezirks verstärkt auf Lastenräder zu verlagern.
Bis Jahresende Kunden-Zuwachs erwartet
„Wir sind mit dem Start zufrieden“, sagt Green to Home-Geschäftsführer Michael Punzet in einer ersten Zwischenbilanz. „Die Menschen melden sich nicht bloß für das Service an, sondern nutzen es auch rege. Das ist nicht selbstverständlich, denn da müssen die Kundinnen und Kunden ja auch ein bisschen was tun – etwa beim Checkout in einem Onlineshop unsere Adresse angeben. Es vergeht kein Tag, an dem unsere Pickliste, also alles was an Paketen zu verarbeiten ist, nicht voll ist.“
Innerhalb des ersten Monats haben sich insgesamt 230 Bezirksbewohnerinnen und -bewohner bei "Neubau liefert grün" angemeldet, 50 weitere Anmeldungen kommen von außerhalb des Bezirks. Eine Verdoppelung der Zahl bis Jahresende sei realistisch, so Punzet. „Interessierte kontaktieren uns auch aktiv von sich aus, um das Angebot in Anspruch zu nehmen. Auch mögliche Kooperationspartner wie Kuriere oder Fahrdienste treten an uns heran.“
Zustellung und Abholung mit persönlichem Touch
Aktuell haben sich 13 Neubauer Betriebe für die emissionsfreie Abholung und Zustellung angemeldet. Einige Unternehmen nutzen das Angebot auch bereits.
Als erste Unternehmerin hat sich Natascha Kretzl, Geschäftsführerin von „Kaffemik“ in der Zollergasse, bei "Neubau liefert grün" angemeldet – sie ist höchst zufrieden mit der neuen Zustelllösung: „Abholung und Zustellung der bestellten Kaffeebohnen oder des Zubehörs zum Home-Brewing funktionieren verlässlich und mit persönlichem Touch. Ich kenne den Zusteller schon gut, er kommt pünktlich und ich muss die Ware nicht extra verpacken. Es reicht ein Papiersackerl, das dann auch dem Kunden persönlich ausgehändigt wird."
Weiteres Plus: "Die Lösung ist echt praktikabel, ich muss nicht zur Post gehen und ich spare viel Verpackungsmaterial“, so Kretzl.
Wer bei "Neubau liefert grün" mitmachen möchte:
- Anmelden auf: neubauliefertgrün.at
- Wie gewohnt online einkaufen
- c/o-Adresse des Hubs als Lieferadresse angeben
Alle Neubauerinnen und Neubauer bekommen auch noch einen Brief, um auf die Initiative aufmerksam gemacht zu werden. Plus: Unter allen, die sich neu anmelden, wird ein E-Bike verlost – mitmachen zahlt sich also aus!
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