Am 2. August wird den von den Nazis ermordeten Roma und Sinti gedacht - am Ceija-Stojka-Platz auf der Lerchenfelder Straße gibt es ab 18 Uhr eine Gedenkfeier.
NEUBAU. Dass die Veranstaltung zum Roma-Gedenktag am Ceija-Stojka-Platz in der Lerchenfelder Straße stattfindet, ist kein Zufall. Die Künstlerin und Zeitzeugin, nach der der Platz 2014 benannt wurde, hat eine wesentliche Rolle gespielt, was die Aufarbeitung der Gräuel, die Roma und Sinti in Österreich von den Nazis angetan wurden, betrifft. Sie selbst überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen. Hunderten Schülerinnen und Schülern hat sie davon erzählt und war in den 1980er-Jahren eine der Ersten, die den Schritt aus dem Verborgenen wagten, die vom Erlebten berichteten. Stojka berichtete aber nicht nur, sie malte, schrieb Gedichte und Lieder – in Romanes und Deutsch.Sie war eine unfassbar offenherzige Frau, die nicht davor zurückschreckte, zum Interview zu sich nach Hause in ihre Wohnung in Wien einzuladen, und keine Widerrede akzeptierte, wenn sie ein dickes Brot mit Schinken servierte und den Gästen von den grauenhaften Erfahrungen und dem Leben der Roma erzählte. Und trotz des unvorstellbaren Leids, das ihr und ihrer Familie – die zum Großteil ermordet wurde – von den Nazis angetan wurde, riss sie einen mit ihrer Lebenskraft mit.
Am 28. Jänner 2013 ist Ceija Stojka gestorben, die Erinnerung an diese großartige Frau bleibt. Nicht zuletzt durch Gedenkveranstaltungen wie jene am Mittwoch, den 2. August, bei der der ermordeten Roma und Sinti gedacht wird.