Die Zukunft der Mariahilferstraße
Pilotprojekte zur Neugestaltung sollen in konkreten Maßnahmen umgesetzt werden
Architekturstudenten der Technischen Universität (TU) boten einen Ausblick, wie die „Mahü“ aussehen könnte. Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer fußgänger- und radlerfreundlichen Straße.
Das Thema Mariahilfer Straße beschäftigt die Politik, vor allem die Bezirkspolitiker des 6. und 7. Bezirks. Es gibt Überlegungen, die Einkaufsstraße zur Fußgängerzone umzuwandeln, oder dass Fußgänger, Radfahrer und Autos die Straße gemeinsam nutzen – als so genannten „Shared Space“.
Studenten der TU machten sich ebenso ihre Gedanken und präsentierten ihre Vorschläge.
Vorrang für Passanten
Die Konzepte der angehenden Architekten sind abwechslungsreich, haben aber eine große Gemeinsamkeit: weniger Autos.
Während ein Teil der 13 Projekte eine reine Fußgängerzone vorsieht, legen andere ihr Augenmerk auf „Shared Spaces“, die gemeinsame Nutzung. Auch Kombinationen aus beiden Modellen stellten die Studenten vor. Wichtig war allen, dass auch Ruhezonen eingerichtet werden. Unter den Vorschlägen finden sich begrünte, konsumfreie „Relax-Inseln“ mitten auf der Mariahilfer Straße oder eine zweite, höhere Ebene, die dem Besucher einen Überblick über das rege Treiben der Einkaufsmeile bietet. Auch die umliegenden Innenhöfe wollen einige der Studenten miteinbeziehen.
Genuss-, Ideen- und Kulturmeile
Zusätzlich zu den gestalterischen Maßnahmen setzten die Studenten Themenschwerpunkte. So sieht das Projekt „Meilen-Steine“ eine dreiteilige Gliederung vor, um der Hektik entfliehen zu können: eine „Genuss-Meile“ in Höhe des Westbahnhofs mit einem Markt und Bars, eine „Ideen-Meile“ in der Mitte zum Entspannen und eine „Kunst-Meile“ beim MuseumsQuartier, auf der der Kunstbegeisterte ihre Arbeiten präsentieren können.
Furcht vor Verkehr in Bezirken
„Die Anrainer fürchten – und nicht ganz zu Unrecht – dass der Durchzugsverkehr in die Seitengassen ausweichen und daher ihre Lebensqualität einschränken wird“, befürchtet Neubaus Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger.
Peter Chlup, stellvertretender Bezirksvorsteher von Mariahilf, ist von der Qualität der Arbeit begeistert: „Die Studenten haben uns mit ihren Überlegungen einen Kompass für die Zukunft gegeben.“ Er fordert trotzdem eine Verkehrsstromanalyse, die aufzeigen soll, welche Auswirkungen die Umgestaltung auf die angrenzenden Bezirke hätte.
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou hat bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Sie gibt sich optimistisch und möchte bereits im Sommer 2012 mit den Neuerungen beginnen.
Wenn alle technischen Daten am Tisch sind, kommt es zu einem Bürgerbeteiligungsverfahren. Die Ergebnisse liegen im Herbst vor.
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