Schülermangel in Pitten
Pittens Mittelschule leidet unter Schülerschwund. Nun soll ein neues Konzept Kinder bringen.
PITTEN/SEEBENSTEIN/SCHWARZAU A. STFD. Die Anmeldungen für die Neue Mittelschule Pitten sind stark rückläufig. Nicht zuletzt, weil Kinder aus dem Schulsprengel (Pitten, Seebenstein und Schwarzau/Stfd.) andere Schulen bevorzugen. Im Falle von Seebenstein sind das rund 20 Kinder, die der Pittener Schule fehlen. Seebensteins Bürgermeister Gerald Pawlowitsch (SPÖ): "Es will keiner seine Kinder nach der Volksschule nach Pitten schicken." Wenn die Gemeinde nicht die Mehrkosten für den Besuch einer anderen Schule trägt, bleiben diese bei den Eltern hängen. "Wir reden hier von einer Belastung von ungefähr 2.000 Euro pro Jahr", rechnet Pawlowitsch vor.
Woran es liegt, dass andere Schulen so viel höher im Kurs stehen, dafür sind verschiedene Erklärungen im Umlauf. Kolportiert wird, dass einigen Eltern der Direktor Heinz Labenbacher nicht zu Gesicht steht. Der Direktor, der in Neunkirchen auch politisch aktiv ist, schrieb mehrmals Negativschlagzeilen (die BB berichteten).
Schwarzaus SPÖ-Bgm. Günter Wolf: "Bei mir waren Eltern, die ihre Kinder nicht nach Pitten geben wollen, weil die Stimmung der Lehrkörper und das Angebot nicht passen." "Völliger Blödsinn. Wir sind eher wie eine Großfamilie", meint Labenbacher zum Betriebsklima und liefert eine andere Zahl, die für die Qualität der Neuen Mittelschule Pitten spricht: "Wir haben über 20 Prozent sprengelfremde Schüler. Allerdings liegen wir geographisch in einem Spannungsbereich, in dem es viele andere Optionen für den Schulbesuch gibt."
SPÖ-Bgm. Günter Moraw verweist auf einen allgemeinen Trend, wonach Kinder eher in höher bildende Schulen geschickt werden: "Davon ist auch Pitten betroffen."
Am Mittwoch fand eine Krisensitzung von Labenbacher mit den Bürgermeistern statt. Ziel ist es, eine Linie zu finden, die der Schule wieder mehr Schüler beschert. Ein Ansatz sei etwa eine Umorientierung auf EDV-Schwerpunkt. In den folgenden Wochen soll gemeinsam mit den drei Bürgermeistern eine Neupositionierung der Schule erarbeitet werden. Schuldirektor Labenbacher: "Wir betreuen Schüler in Kleinstgruppen. Das ist pädagogisch höchst wertvoll."
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