Jugendliche engagieren sich für die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen
Mittelschule Scheiblingkirchen gewinnt Florian Kuntner Preis

- Foto: Foto Mittelschule Scheiblingkirchen
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In der Kategorie „Bildungsarbeit für EINE Welt“ wurde die Mittelschule Scheiblingkirchen am 20. November 2020 der Florian Kuntner Preis für das Projekt „Schaut auf die Welt“ verliehen. Dieser ist mit 4.000 Euro dotiert und ist ein Förderpreis für weltkirchliche Partnerschaft und Entwicklungszusammenarbeit der Erzdiözese Wien.
Wie kam es zu diesem Projekt?
Eine ehemalige Schülerin, der einstigen Ökohauptschule Scheiblingkirchen, wanderte nach Churchill in Kanada aus und besuchte vor ein paar Jahren die Scheiblingkirchner Mittelschule um von ihrer neuen Heimat zu berichten. Sie erzählte von Eisbären, Walen und Schlittenhunden und auch von den Schwierigkeiten, die der Klimawandel mit sich bringt. „Warum machen wir nichts gegen den Klimawandel?“, erging danach eine Frage der SchülerInnen an den zuständigen Lehrer Michael Giefing-Ungersböck, der dieses Engagement einfing und prompt das Projekt „Schaut auf die Welt“ startete.
Was passierte bei diesem Projekt?
Die SchülerInnen setzten mit unterschiedlichen Aktionen auf lokaler Ebene die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der vereinten Nationen um. Es begann mit einer Befragung im Ort, was die Bevölkerung über den Klimaschutz weiß. Örtliche Betriebe wurden ebenfalls in die Befragung mit einbezogen und es wurden Fachexperten zu Vorträgen in die Schule eingeladen. Weiters reiste eine Schülergruppe nach Obergurgl ins Ötztal um mit Wissenschaftlern der UNI Innsbruck die Auswirkungen des Klimawandels im Hochgebirge zu erforschen. In den Schulgemeinden Bromberg, Scheiblingkirchen-Thernberg und Warth berechneten die SchülerInnen interessierten Bürgern ihren CO2-Verbrauch. In Mariensee und in Haßbach wurden von den Jugendlichen 750 Bäume gepflanzt und 5 Mädchen luden die Klimaexpertin Christa Kummer zu dem Vortrag „Gesundheit und Klimaschutz“ in die Schule ein.
Die Laudatio der Jury lautete:
„Die SchülerInnen der Mittelschule Scheiblingkirchen zeigen am Beispiel SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“, wie es auf lokaler Ebene gelingen kann, was sich die UNO mit SDGs für die Welt vorgenommen hat. Es schließt alle Akteurinnen mit ein, ist umfassend vernetzt, besticht durch die filmische Darstellung in zahlreichen Videos, in denen man gut sehen kann, wie die SchülerInnen forschend lernen. Es umfasst Lernen in und außerhalb der Schule, ist fächerübergreifend, schultypenübergreifend, gemeindeübergreifend, sowie im Austausch mit hochkarätigen Experten. Das Projekt „Schaut auf die Welt“ zeigt eine große Vielfalt an Aktivitäten, ist pionierhaft, hat einen Modellcharakter, weil es so öffentlichkeitswirksam umgesetzt wurde. Für die Jury ist das Projekt ein klarer Beweis, dass Lernen fürs Leben und eine bessere Zukunft mit Blick auf die Welt in der Schule auf alle Fälle möglich ist.“
Der Florian Kuntner Preis wurde zum neunten Mal vergeben und aufgrund der besonderen Umstände erstmals als Video-Livestream.
Bischof Florian Kuntner wurde 1933 in Kirchberg am Wechsel geboren und verstarb 1994. Sein großes Anliegen war persönliche Verbindungen und tragfähige Brücken der Weltkirche zu den ärmsten Ländern des Südens aufzubauen. Die Auszeichnung, die im Sinne seines Lebenswerkes alle zwei Jahre von der Erzdiözese Wien vergeben wird, ist mit Preisgeldern von insgesamt 18.000 Euro dotiert. Über 40 Initiativen von Pfarren, Schulen, Vereinen bis hin zu Universitäten auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien haben sich in den drei Preiskategorien „weltkirchliche Partnerschaft“, „Bildungsarbeit für Eine Welt“ und in der wechselnden Themenkategorie „Klimawandel – Klimagerechtigkeit“ beworben.





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