Franz Schnabl wurde mit 98,8 Prozent neuer SPNÖ-Chef
Nachfolger des bisherigen SP-Parteivorsitzenden Matthias Stadler ist der Ex-Polizeigeneral Franz Schnabl aus Neunkirchen.
ST. PÖLTEN (ws). Tropische Schwüle und dichtes Gedränge vor dem VAZ in St. Pölten zu Beginn des außerordentlichen Parteitags der niederösterreichischen SozialdemokratInnen. An die 1.000 Menschen trafen zusammen, um ihren neuen Parteivorsitzenden zu wählen. 98,8 Prozent der Delegiertenstimmen konnte der aus Neunkirchen stammende ehemalige Wiener Polizeigeneral, Magna Personalvorstand und ASBÖ-Präsident Franz Schnabl (58) auf sich vereinen. Damit haben die Sozialdemokraten die Weichen in Richtung Nationalrats- und NÖ-Landtagswahl - die NR-Wahl findet am 15. Oktober, die Landtagswahl im März statt - gestellt. Und Franz Schnabl geht mit der Kampfansage, die Absolute der herrschenden Volkspartei brechen zu wollen, an die Spitze der niederösterreichischen Sozialdemokraten: "Niederösterreich gehört nicht einer Partei, Niederösterreich gehört den Menschen. Ich sehe ein Ende der ‚politischen Atemnot’ in diesem Bundesland. Jetzt ist die Zeit Niederösterreich neu zu denken und klare Verhältnisse für Österreich zu schaffen."
Das rote Herz Niederösterreichs
Bundeskanzler Christian Kern stimmte in seiner Rede die Funktionäre auf den Wahlkampf für die vorgezogenen Nationalratswahlen am 15. Oktober und die darauffolgenden Landtagswahlen im März 2018 ein: "Es geht um ein Österreich, das optimistisch in die Zukunft schaut ... So werden wir Seite an Seite, Schulter an Schulter gehen - mit eurer Unterstützung." Und der scheidende Parteichef Matthias Stadler meinte an Schnabl gewandt: "Du wirst unsere vollste Unterstützung in Niederösterreich haben. Wir werden alles dransetzen, dass du am 15. Oktober als Erster über die Ziellinie gehst", und verspricht, "Ich will dafür sorgen, dass unser Bundesland ein rotes Herz hat und dass Niederösterreich nicht 'zu Kurz' kommt, sondern wir ‚zum Kern‘ der Sache kommen."
Franz Schnabl verglich in seiner Rede: "Niederösterreich ist wie ein Ferrari, der nur im ersten Gang gefahren wird. Dieser Zustand muss beendet werden. Unser Land hat ein großes Potenzial, das gehört aber auch genützt. Die Menschen in NIederösterreich haben sich mehr verdient. Nicht nur unseren Respekt." Schnabl will sich einsetzen, dass Schluss gemacht wird mit dem derzeitigen Lohngefälle, bei dem eine Assistentin mit 1.300 Euro auskommen muss, während ihr Chef das Zwanzigfache einsackt.
Unterstützung von Michael Häupl
Franz Schnabl, der neue "Kapitän" der die roten Mannschaft in die anstehenden Wahlen führen wird, bekam 98,8 Prozent Zustimmung von den GenossInnen. Der Neunkirchner war vom überwältigenden Ergebnis, das er auf sich vereinen konnte, gerührt: "Wir wollen unser Niederösterreich neu gestalten und mehr Offenheit, Transparenz und Mitgestaltungsmöglichkeiten schaffen." Und der Wiener Bürgermeister Michael Häupl gratulierte und versprach: "Alles Gute, lieber Franz, wennst uns brauchst, wir sind da!"
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