Rauchverbot & Toleranz
Kann man diese Debatte möglicherweise auch fair führen? Derzeit wird eher nur polemisiert, tiradisiert und auf die eine oder andere Meinungsgruppe geschimpft.
Doch beginnen wir einfach bei den Tatsachen. Es existieren in unserer Gesellschaft Nichtraucher und Raucher. Und die Nichtraucher (das ist löblich) sind mengenmäßig eindeutig in der Überzahl, also die Mehrheit. (Umfragen von Zeitungen beweisen (!) dies.) Und wenn eine Mehrheit etwas möchte, so muss man doch in einer Demokratie dieser das Recht zubilligen, über eine Minderheit bestimmen zu dürfen.
Oder?
Nehmen wir einmal an, eine Mehrheit der Menschen in Österreich möchte, dass eine bestimmte Bevölkerungsgruppe ihre Religion nicht mehr in der Öffentlichkeit ausleben darf oder dass Personen mit einer anderen sexuellen Orientierung (als die Mehrheit?) keine Kinder adoptieren sollen.
Natürlich hebt man sofort seine Stimme und schreit zurecht: „Das darf nicht sein! Wir leben ja in einer humanistischen Gesellschaft und Toleranz ist das höchste Gut!“
Leider ist zu beobachten, dass derzeit mit mehrerlei Maß gemessen wird. Denn wenn es ums Rauchen geht, scheiden sich viele „tolerante“ Geister.
Freilich glänzen viele Raucher mit einer präpotent gelebten Intoleranz. „Ich rauche überall…, wie es mir passt!“ Doch zeigt sich auch die Gruppe der Anti-Raucher nicht zimperlich. „Absolutes Rauchverbot in der Gastronomie!" „Weg mit den Rauchern aus der Öffentlichkeit!“
Trotzdem kann man nicht leugnen, dass Raucher Mitglieder unserer Gesellschaft und keineswegs eine kriminelle Vereinigung sind, weil sie sich ja nur einer legalen Droge bedienen. (Ebenso wird das Rauchen als Sucht anerkannt und gilt somit als Krankheit.) Und diese Raucher sind eben auch ein, für die Gastronomie nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor.
Kurzum: Wieso überdenkt man nicht ein bisschen das designierte Rauchergesetz. Weshalb muss alles absolut sein? Wäre es nicht möglich, dass derzeitige Rauchergesetz etwas nachzujustieren. Eventuell: Zutritt zu Raucherräumen nur für Personen ab 18 Jahren? Oder Rauchen nur in jenen Lokalen, die keine frisch zubereiteten Speisen anbieten? (Wie in den meisten Bundesländern Deutschlands.)
Natürlich kann es eine tolerante Lösung geben, wenn man nicht beharrlich auf seinem Justament-Standpunkt beharrt! Wenn man ein wenig nachdenkt, müsste sich doch eine Lösung finden, wo der Raucher immer noch seinen Platz in der Gastronomie hat…, wo er willkommen sein darf und dennoch beide Seiten (Nichtraucher & Raucher) gut leben können!
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