Eine satirische Betrachtung des Fastens
Ewig jung durch Fasten?
Ewig jung durch Fasten? Schön wäre es! Dass Fasten ein wahrer Jungbrunnen sei, hat schon Teresa von Avila gewusst: "Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen". Das ist leichter gesagt, als getan. Die Menschheit wäre rank und schlank, fit und gesund, wenn Fasten einfach wäre und einen dauerhaften Erfolg ohne JoJo-Effekt hätte.
Autorinnen: Andrea Glatzer und Ingrid Schramm
NEUSIEDL AM SEE. Der Haupt-Frust der Fastenden besteht leider darin, dass sie jeden Kilo den sie abnehmen, nach dem Ende einer Diät doppelt zulegen. Das Geldbörsl nimmt wirksam ab, die Kilos kommen umgehend zurück. Derjenige, der ein propates Mittel zum dauerhaften Abnehmen finden würde, wäre vermutlich in kürzester Zeit der reichste Mensch der Welt. Aber hören wir uns nun die Rezepte der Befürworter der Ernährungsumstellung an. Die Psychologin und Ernährungsmedizinerin Elvira Egger aus Neusiedl am See ist überzeugt, "dass der Organismus durch übermäßige Nahrungszufuhr oder durch falsches Fasten unnötig belastet wird".
Fressnarkose und Kalorienbomben
Dieses Phänomen kennen wir alle, dass man nach dem Essen müde wird, ja sogar gelegentlich in Fressnarkose fällt. Dass der Körper beim Verdauen Schwerstarbeit leistet, wird geflissentlich ausgeblendet oder mit einem Stamperl Schnaps betäubt. Noch dazu sind mehrere Glaserln Wein wahre Kalorienbomben. Doch als geübter Humor-Apostel könnte man einschränkend zu bedenken geben: "Alkohol und Nikotin, macht die halbe Menschheit hin. Ohne Alkohol und Rauch, stirbt die andre Hälfte auch".
Den inneren Schweinehund überwinden
Auf die Frage, ob regelmäßiges Fasten Sinn macht meint Elvira Egger: "Nein, wirklich Sinn macht eine Ernährungsumstellung mit einer dezenten Kalorien-Reduktion". Aber viele von uns füttern lieber den inneren Schweinehund, was jeglichen Diäterfolg zunichte macht.
Dies schlägt sich sofort auf die Gesundheitsbilanz des Körpers nieder. Wenn sich der Körper erholt, gilt dies für die Stimmung allerdings nicht immer, denn Hunger macht grantig. Womit gemeint ist, dass eine vernünftige Ernährung das Lebensende zwar hinauszögern, aber nicht verhindern kann.
Fitness-Expertin Conny Giffinger aus Neusiedl am See ist überzeugt: "Beim Fasten ist es gar nicht so wichtig auf alles zu verzichten, erfolgreicher ist es, mehr auf den Körper zu hören und das wegzulassen, was ihm nicht gut tut. Beispiel gefällig: Den Zucker reduzieren und die Bewegung steigern. Am besten mit Training im Studio und an der frischen Luft."
Fasten-Muffel Churchill
Der britische Premierminister Winston Churchill der so ziemlich auf nichts verzichtete, trank Whisky, war passionierter Zigarrenraucher, liebte Steaks und indische Currys und erreichte ein biblisches Alter von 90 Jahren. Dies obwohl er alle guten Gesundheits-Ratschläge in den Wind schlug. Auf die Frage, wie er es geschafft habe, so alt zu werden, gab er zur Antwort: "No sports".
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