Amerika ich komme

140 Jahre Fanny Elßler - 400 Jahre New York

Die Biedermeiertänzerin Fanny Elßler (1810 – 1884) war eine der meistbewunderten und bestverdienenden Tänzerinnen der Romantik. Sie war die erste Künstlerin die schon 1840 auf Tournee nach Amerika ging.
BURGENLAND - PARNDORF. Zum Burgenland hat Fanny Elßler viele Verbindungen. Schon als Kind tanzte Fanny am Hofe des Fürsten Esterházy. Diese jugendlichen Auftritte verdankte sie ihrem Großvater und ihrem Vater, die als Notenkopisten und engste Vertraute für Joseph Haydn arbeiteten. Zur Erinnerung an die Tänzerin und ihre weltweite Berühmtheit wurde in Eisenstadt eine Gasse nach ihr benannt.

Die Fanny Elßler-Torte

Die aus Parndorf stammende Marianne Berlakovich, die Gründerin und Vorsitzende der „Fanny-Elßler-Society“, wird nicht müde, den Namen ihrer Protagonistin in die Öffentlichkeit zu tragen. 2024 jährt sich zum 140. Mal der Todestag der Tänzerin. Zeitgerecht zum Jubiläum wurde eine „Fanny-Elßler-Torte“ kreiert. Der bekannte und mehrfach ausgezeichnete Konditormeister Christian Kaplan aus Bad Tatzmannsdorf stellt die Torte nach einem Originalrezept der Familie Elßler her. Aus der größten Weinbaugemeinde Österreichs, aus Gols, aus dem Weingut Vinum Pannonia Allacher stammt auch der Fanny Elßler Wein. Ein Welschriesling der 2023 prämiert wurde. Als Mitglied des Europäischen Weinritterordens freut dies Marianne Berlakovich sehr. Sie ist auch Trägerin des Verdienstkreuzes des „Ordo Equestris Vini Europeae“.

Begehrter Fanny Elßler Preis - Europäischer Ballett-Preis

Alljährlich wird beim Ballettwettbewerb „European Ballet Grand Prix“ der begehrte Fanny Elßler Preis überreicht. Am 9. Feber 2024 fand die Charity Awards Gala zu Ehren von Fanny Elßler im Wiener MuTh Theater statt. Die Direktorin und Gründerin, Dr. Simona Noja-Nebyla freute sich über 270 Teilnehmer aus 36 Nationen, wo erstmals arabische Länder teilnahmen.
"Den begehrten „Fanny Elßler-Preis“ nahm eine Teilnehmerin vom Yoko Kurata Ballet Japan, Aki Hayashi, freudig entgegen", berichtet Marianne Berlakovich. Bundesrat Günter Kovacs, in Vertretung des burgenländischen Landeshauptmannes, begrüßte die Sieger und Zuseher. Er betonte, das Fanny Elßler neben dem Fürstenhaus Esterhazy und Joseph Haydn ihren Platz im Burgenland bereits eingenommen hat.

Fanny Elßler und New York

Fanny Elßler wagte damals 1840 als Frau den Sprung über den großen Teich. Als sie nach 17tägiger Seereise auf einem hochmodernen Viermastschiff die Freiheitsstatue von New York erblickte, schrieb sie an ihre Schwester Thérése: „Ich glaube, Columbus war nicht halb so neugierig wie ich!“
Fanny Elßler eroberte Amerika im Sturm. „Welcome Fanny“ riefen ihr die Menschen zu. In den Städten in denen sie auftrat, wie Washington, Philadelphia, Baltimore, New Orleans, Boston, Cincinnati und auch in Havanna auf Kuba lag ihr das Publikum zu Füßen.
OSR Dir. Toni Berlakovich, der Ehrenpräsident der Fanny Elßler Society und Autor zweier Bücher  berichtet darin ausführlich über die Künstlerin und ihren Welterfolg bei ihren über 200 Vorstellungen. Der „Fannytismus“ ging sogar so weit, dass ihre Anhänger nach der Vorstellung die Pferde ihrer Kutsche ausspannten und die Künstlerin mitsamt der Kutsche zu ihrem Hotel zogen.

400 Jahre New York

In diesem Jahr feiert New York ebenfalls ein großes Jubiläum. Vor genau 400 Jahren landeten die ersten Einwanderer aus den Niederlanden und nannten die Siedlung Nieuw Amsterdam. Die Holländer hatten von den Manhatten-Indianern die Insel im Tauschwert von ein paar Tierfellen „abgekauft“. Zu New York wurde es 1664, als britische Truppen unter Führung des Herzogs von York die holländische Siedlung eroberten.

Fanny Elßler und der russische Trophäen-Handel

In St. Petersburg soll sich Jahre später ähnliches zugetragen haben. Da ging der „Fannytismus“ so weit, dass man die Mähnen ihrer Schlittenpferde abschnitt um daraus Kränze zu flechten und sie an die Verehrer verkaufte. Zur Zeit ihrer Gastspiele in Russland soll es auffallend viele Pferde mit Bürstenhaarschnitt gegeben haben.

Literatur-Tipps: „Fanny Elßler in Amerika. Welcome, Fanny“, herausgegeben und geschrieben von Toni Berlakovich, Buchbestellung unter welcome.fanny@bnet.at sowie
"Pannonische Schicksalslinien" von Andrea Glatzer und Ingrid Schramm, erhältlich in den Buchhandlungen Knotzer (Neusiedl) und Lesekistl (Gols)