Die Geister alter Zeiten - Das Nostalgiefest in Zurndorf
Zurndorf(doho) Wie hat man früher eigentlich einen Besen gemacht? Oder ein Fass? Wie Wäsche gewaschen? Und wie hat man ohne Oliven- oder Sonnenblumenöl gekocht?
In Zeiten, als es weder Bau- noch Supermärkte gab, mussten und wussten sich die Menschen zu helfen und stellten viele Dinge des täglichen Gebrauchs selber her.
Wie sie das taten, darin konnte man einen Einblick beim Zurndorfer Nostalgiefest des Reit-und Fahrvereins, vergangenes Wochenende gewinnen. Das Fest stellte vielerorts ausgestorbenes Handwerk in den Mittelpunkt, und ließ so für einen Moment alte Zeiten wieder aufflackern. Geduldig erzählte uns der letzte Fassbinder des Bezirks, worauf es beim Fasslmachen ankommt. 33 Jahre übte der alte Herr seinen Beruf aus. Nebenan zog ein Hufschmied, der eben ein Pferd neu beschlug, die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Auch Korbmacher und Scherenschleifer führten ihr Handwerk vor.
Beeindruckend war die Sammlung alter landwirtschaftlicher Geräte. Unter ihnen befand sich auch eine immer noch funktionierende Sähmaschine aus dem Jahr 1881. Verantwortlich für das Zusammentragen der alten Geräte zeichnet Erich Szigeti vom Reit-und Fahrverein: "Ich hab immer schon diese alten Geräte gesammelt. Irgendwann habe ich mir dann gedacht, dass wir ein Fest veranstalten könnten, auf dem sie und altes Handwerk präsentiert werden." Das erste Mal veranstaltete man das Nostalgiefest 1999. Etwa alle 5 Jahre wird es wiederholt. Von einer jährlichen Nostalgieschau hält Szigeti nichts. Es würde sich abnutzen.
Wer viel arbeitet, der muss auch gut essen. So ist es kein Wunder, dass neben den Geräten und dem Handwerk das Nostalgiefest auch fürs leibliche Wohl mit Uromas Küche sorgte. Da wurden Grammeln vor aller Augen gekocht, und zum hausgemachten Kuchen konnte man auch frische (wirklich frische!), selbst gemolkene Kuhmilch trinken.
"Richtig viel los wird am Sonntag sein.", so Erich Szigeti, "Dann werden so etwa 2000 Leute kommen.", schätzt er.
Das Interesse an der alten Zeit und dem Erinnern alten Handwerks ist, sehr zur Freude Herrn Szigetis, groß.
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