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Slowakei, naher Nachbar, doch so fern
NEUSIEDL (ahg). Ein hochkarätig besuchter Themenabend der evangelischen Tochtergemeinde Neusiedl am See wurde kürzlich im Weinwerk Neusiedl abgehalten, bei dem zahlreiche slowakische Gäste begrüßt werden konnten.
Nachbarschaftlicher Empfang
Durch das Programm "Slowakei, naher Nachbar, doch so fern" moderierte Pfarrerin Ingrid Tschank. Als prominente Redner fungierten der Slowakische Botschafter in Österreich, Peter Misik, Pfarrer Vladimir Kmosena und Bürgermeister Igor Hianik, beide aus Pezinok sowie der Organisator des Abends, Werner Hermeling, der als Auslandskoordinator viele Eindrücke aus den nachbarschaftlichen Beziehungen vermitteln konnte. Bürgermeisterin Elisabeth Böhm begrüßte die Gäste und lud nach der Diskussion zum Smalltalk am Buffet ein.
Wachstum und Veränderung
Den Besuchern wurde eine identische Zusammenschau des innenpolitischen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens in der Slowakei vermittelt. Der Diplomat Peter Misik würdigte vor allem die frühen Bemühungen Österreichs für die EU-Erweiterung und zur EU-Mitgliedschaft der Slowakei. Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges vor 30 Jahren, sei das Land praktisch vor dem Nichts gestanden. Die Arbeitslosigkeit in der damaligen Tschechoslowakei war mit 40% dramatisch hoch, heute liegt sie bei 6%. Für Rechtstaatlichkeit und für den Kampf gegen Korruption tritt eine neue liberale Präsidentin der Slowakei ein. Der Botschafter verwies auf die unterschiedliche Meinung der Länder über die Nutzung der Kernenergie. Auch sei die Situation des in Österreich tätigen slowakischen Pflegepersonals ein schwieriges Anliegen. Für Pfarrerin Ingrid Tschank sei dies ein Thema mit dem man sich vorrangig zu beschäftigen habe, "denn die steigende Lebenserwartung betrifft jede Zivilgesellschaft".
Einen außergewöhnlich liebenswerten Einblick gab Pfarrer Vladimir Kmosena, der mit Fotos und Infos aus der Slowakei und seiner Wirkungsgemeinde Pezinok beeindruckte.
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