Der Garten der Zukunft
Vom Privileg ins Paradies zu schauen

- Gobal Gardener und Autor Thomas Amersberger, hier vor den Pistazien (Pistacia vera), gibt Einblicke in seinen paradiesischen Garten
- Foto: Andrea Glatzer
- hochgeladen von Andrea Glatzer
Es schnurrt und surrt, zirpt und brummt im "Garten der Zukunft" des Pflanzenspezialisten, Global Gardener und Autor Thomas Amersberger. Der Liebhaber exotischer Gewächse hat über 20 Jahre hinweg auf über 4.000 m2 ein paradiesisches Gesamtkunstwerk eines vielfältigen naturnahen Gartens am südlichen Ende des Neusiedler Sees geschaffen. Gemeinsam mit seinem Partner Christoph Böhler bietet er Gartenführungen an, ausnahmslos gegen Voranmeldungen.
PAMHAGEN. Wer immer das Glück hat, bei einer Führung in das Gartenparadies des Gartenexperten einzutauchen, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hier leben heimische Pflanzen in gedeihlicher Subkultur mit Exoten aus dem Mittelmeeraum und Südamerika & Co. Als Resultat daraus entwickelte sich etwa der "New Pannonien Style" den Amersberger gemeinsam mit dem in Neusiedl am See ansässigen Zaubergärtner Wolf Stockinger prägt und predigt.
Klima und Boden
Mit Akribi berichtet Amersberger von seinen Erfahrungen und Anfängen im "Garten der Zukunft":
"Damit man bei der Pflanzenauswahl keine bösen Überraschungen erlebt, ist es wichtig, die eigene Klimazone zu kennen". Hier in der kleinen pannonischen Tiefebene herrscht mildes Weinbauklima vor. Es gilt jedoch auch Wetterextreme wie Hitze, Trockenheit und genausogut Kälte und trockenkalte Winde im Winter zu beobachten.
Im Garten von Amersberger, wie auch in Teilen des Seewinkel, gibt es perfekten Schwarzerdeboden. Dieser entstand auf dem sumpfigen Boden des einst noch nicht abgesenkten Neusiedler Sees, der von Rabnitz (ungarisch Répce) und Moson-Donau, noch lange bevor der Mensch hier eingriff, wie etwa durch die Ableitung in den Einserkanal, gespeist wurde. "Dieser Schwarzerdeboden", so Amersberger weiter, "hat den großen Vorteil, wenn man ihn bewässert, bekommt man Super-Gemüse, der Nachteil, ohne Bewässerung geht gar nichts. In einem trockenen Jahr, tut sich alles sehr schwer mit dem Wachstum. In einem Jahr mit viel Regen, sind die Nährstoffe des Schwarzerdebodens verfügbar, so wie heuer, dann wächst alles wie wild".
Paradies für Tier und Mensch
Beim Rundgang durch den Garten kommen die Besucher an einem Teich mit zartrosa Seerosen vorbei. Hier tummeln sich Wasserfrösche und Libellen. Es kann aber auch vorkommen, dass man von frei herumlaufenden Landschildkröten angebaggert wird. Sie tun es, weil sie sich Futter erwarten. Kater Nero möchte da schon lieber gekrault werden und wirft sich deshalb in charmant unaufdringlicher Art vor die Füsse der Gartenbesucher.
Vielfalt auf allen Ebenen
Um sich auf trocken-heißes, regenarmes Klima und Klimaveränderung einzustellen, hat sich Amersberger auf Pflanzen und Sträucher des Mittelmeerraumes konzentriert. Auf ihren Reisen durch Mexiko und andere Südländer haben sich Thomas Amersberger und Christoph Böhler mit exotischen Pflanzen auseinandergesetzt. Agaven und Yuccas und andere Exoten würden im Schwarzerdeboden im Winter verfaulen. Mit Schotter, vorhandenem Aushubmaterial und kaum Einsatz von Erde hat der Global Gardener die Grundlage seines Gartenimperiums geschaffen. Auf selbstangelegten Hügeln, die besonders wasserdurchlässig sind, lebt paradiesische Vielfalt. Mittelmeer-Zypressen, Feigenbäume, Hanfpalmen, Wüstenyuccas, Olivenbäumen, Rosmarienbüsche gedeihen friedlich neben Maulbeere, Artischoken, pannonischer Schafgarbe und weiteren 3000 Pflanzen im paradiesischen Garten von Thomas Amersberger.
Infos zu Führungen und Global Gardening
BuchTipp Global Gardening. Die Vielfalt der
Welt im eigenen Garten. Von Thomas Amersberger und Christoph
Böhler (Fotos). 240 S., zahlr. Fotos, Pp, Euro 29,90, echomedia buchverlag, Wien, 2017.
ISBN 97839031131
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