Mittelschule Illmitz
Landesrätin Winkler besucht ukrainische Kinder
Derzeit werden rund 400 Kinder, die mit ihren Angehörigen aus der Ukraine flüchten mussten, in burgenländischen Schulen unterrichtet.
ILLMITZ. Bildungslandesrätin Daniela Winkler machte sich in Illmitz vor Ort ein Bild und besuchte die Nationalpark-Mittelschule Illmitz, in der 10 ukrainische Kinder am Unterricht teilnehmen.
"Altersgerechter Unterricht für alle Kinder"
Sie sind Schülerinnen und Schüler der 1., 2. und 4. Klasse. Landesrätin Winkler:
„Das Burgenland beweist große Hilfsbereitschaft mit der Aufnahme der aus der Ukraine Vertriebenen. Es ist nicht nur wichtig, dass sie mit dem Notwendigsten versorgt werden, es ist auch dringend notwendig, den Kindern in größtmöglichem Umfang den Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Die Verantwortlichen in der Bildungsdirektion und in den Schulen haben rasch auf die Umstände reagiert und es wird allen Kindern ein altersgerechter Unterricht ermöglicht. “
Wo möglich, lernen ukrainische Gäste im Klassenverband
Es sei ein großes Anliegen, dass den Kindern, neben der Vermittlung von Deutschkenntnissen, auch Inhalte aus anderen Gegenständen nähergebracht werden können. Vorzugsweise achte man hier auf Englisch, Mathematik sowie Bewegung und Sport. In diesen Unterrichtsfächern lernen die ukrainischen Schülerinnen und Schüler, wenn die Inhalte es ermöglichen, im Klassenverband ihres Jahrganges. So gelangen sie auch auf vielfältige Weise in den Austausch mit deutschsprachigen Kindern, was sich erfahrungsgemäß positiv auf den Erwerb der deutschen Sprache auswirke.
"Da wir an unserer Schule digital bestens verankert sind, können wir zusätzlich einige Online-Tools anbieten, die sie auch zu Hause mit Hilfe ihrer Handys benützen können. In der Schule stehen dafür iPads zur Verfügung“, so Direktorin und Schulclusterleiterin, Brigitte Renner.
Schülerin als Dolmetscherin
Eine herausragende Rolle in der Integration der ukrainischen Kinder übernimmt derzeit die 12-jährige Schülerin Amalia aus der 2. Klasse. Das Mädchen lebt nun seit zwei Jahren mit ihrer Familie wieder in Österreich. Amalia spricht Englisch, Deutsch, Holländisch und Russisch. Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse ist sie für die Schülerinnen und Schüler eine wichtige Bezugsperson. Direktorin Renner ist überwältigt vom Einsatz und der Hilfsbereitschaft des Mädchens, da es sich nicht nur sprachlich einbringt, sondern allgemein großes soziales Engagement an den Tag lege.
„Wir dürfen von großem Glück sprechen, dass wir Amalia bei uns haben. Sie ist eine Schülerin mit sehr guten Leistungen, spricht perfekt russisch und steht uns als Dolmetscherin gerne immer und überall zur Verfügung. Ihr sonniges Gemüt und ihre Hilfsbereitschaft erleichtern unseren neuen Schülerinnen und Schülern den Einstieg in eine neue Schule eines ihnen fremden Landes in einer ihnen fremden Sprache enorm.“
Studentin und Pensionierte in Deutsch-Förderklasse
Renner beschrieb die Situation in der Mittelschule:
„Um die sprachliche Barriere möglichst rasch zu überwinden, haben wir in kürzester Zeit für die zehn Kinder eine Deutsch-Förderklasse eingerichtet. Dafür konnten wir zwei neue Lehrerinnen im Ausmaß von insgesamt 20 Stunden anstellen. Bei diesen Lehrkräften handelt es sich um eine Studierende der Pädagogischen Hochschule im 8. Semester und um eine ehemalige Pädagogin des Hauses, die unserem Ruf gefolgt ist und aus der Pension in die Schule zurückgekehrt ist."
Landesrätin Winkler zeigte sich über die personelle Unterstützung der Pädagoginnen für die Deutschklasse sehr erfreut.
„Die Erfahrung der pensionierten Kollegin und der jugendliche Elan der Studierenden ergänzen sich perfekt."
Zusammenarbeit von Land, Gemeinden und Bevölkerung
Gleichzeitig bedankte sie sich darüber hinaus für alle Maßnahmen und Hilfeleistungen seitens der Gemeinden und der Bevölkerung.
"Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Burgenländischen Jugendrotkreuz dafür gesorgt, dass die Kinder alles bekommen, was sie für den Unterricht benötigen. Von der Bevölkerung wurden Schultaschen gespendet und wir haben seitens des Landes Hefte, Stifte und erforderliche Unterrichtsutensilien zur Verfügung gestellt. Wichtig ist für die Kinder und ihre Familien, dass wir ihnen nach den schrecklichen Erlebnissen mit einem geregelten Schulalltag ein Stück Normalität zurückgeben“, so die Landesrätin abschließend.
Bürgermeister Maximilian Köllner als Schulerhalter zeigte sich über die erfolgreiche Integration der neuen Schülerinnen und Schüler sowohl in den Unterricht, als auch in der Gemeinde ebenfalls sehr erfreut.
„Die Gemeinde und die Menschen in Illmitz beweisen großartige Hilfsbereitschaft und wir haben schon viele Aktionen gestartet, um den Menschen in dieser schwierigen Zeit zu helfen“, so der Bürgermeister.
Insgesamt 397 ukrainische Kinder
Von den rund 400 Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine besuchen 309 allgemeine Pflichtschulen, an den allgemein bildenden höheren Schulen werden 72 unterrichtet und berufsbildende mittlere und höhere Schulen besuchen 16 Kinder bzw. Jugendliche.
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