Martini & Advent
Martini und Advent "abgespeckt"
Martini wird nirgends so über die Bühne gehen wie gewohnt und auch der Advent wird eher einsam.
BEZIRK. Über 200 Tage ist es mittlerweile her, seit das Coronavirus einschneidende Veränderungen in den Alltag der Menschen brachte. Am 10. März gab die Regierung erstmals ein vorübergehendes Verbot für Veranstaltungen gewisser Größenordnungen bekannt. Auch 200 Tage später, zu Martini und in die Adventzeit hinein und vermutlich auch darüber hinaus sind die COVID-19-Auswirkungen auch bei Veranstaltungen spürbar.
Offene Keller
Fast in allen Gemeinden, in denen Martini als Tourismusveranstaltung einfach dazu gehört, ist das offizielle Martiniloben abgesagt. Allerdings wird es fast überall offene Kellertüren geben. Allerdings mit Voranmeldung für die Weinliebhaber.
Rund um Martini
Nachdem das Martiniloben in gewohnter Form heuer nicht stattfinden kann und um Stornierungen zu vermeiden und neue Gäste anzusprechen, hat zum Beispiel der Tourismusverband Neusiedl am See für die zwei Wochenenden 30. 10. - 1. 11. und 6. - 8. 11. ein Rahmenprogramm zusammengestellt und eine Liste der Gastronomie sowie der Winzer gestaltet. "Bei der Weinriedenwanderung am 31. 10. und 7. 11. um 10 Uhr führt ein Spaziergang durch die Neusiedler Weingärten, man erfährt Interessantes über die alten Riedennamen und von der Blüte bis zur Ernte", so Eva Koppitsch vom Tourismusverein Neusiedl am See. Außerdem wird es Nachtwächterrundgänge geben. "Dabei geht es um den Schutzpatron des Burgenlandes und seine Beziehung zum Wein sowie der Weinbautradition im burgenländisch-pannonischen Raum", so Koppitsch. Außerdem nehmen sich die Winzer ganz persönlich für Kleingruppen Zeit und man kann gegen Voranmeldung die Weine verkosten. So funktioniert das auch in Gols, Podersdorf oder Illmitz. "Viele unserer Winzer sperren für ihre Kunden ihre Keller auf", weiß auch Tourismuschef Gerhard Haider aus Illmitz. "Je nachdem, wie sehr die einzelnen Winzer und auch Zimmervermieter dahinter sind, gibt es viele Leute, die kommen oder eben auch gar keine." Auch in Podersdorf heißt es: "Viele warten ab, manche Winzer und Zimmervermieter sind ausgebucht, andere wiederum leer."
Martinigansl
Das traditionelle Martinigansl darf in den Lokalen im Bezirk nicht fehlen, allerdings wird heuer mehr als sonst um Vorbestellung gebeten, weil man so gar nicht abschätzen kann, wie viele Portionen man brauchen wird.
Adventmärkte
Konnte man in den Vorjahren verschiedene Adventmärkte abklappern, wird es heuer eher spärlich Veranstaltungen geben. Die Adventmärkte in Neusiedl am See, Parndorf oder Podersdorf am See sind definitiv abgesagt. Ebenfalls abgesagt ist einer der größten Christkindlmärkte im Bezirk Neusiedl am See, jener in Halbturn. Auch der Christkindlmarkt in Frauenkirchen, der von der Gemeinde organisiert wird, findet nicht statt, sehr wohl aber jener im Kloster in Frauenkirchen. Ab 26. November kann man im Kloster Frauenkirchen den hauseigenen Christkindlmarkt besuchen.
Corona-Ampel im Kloster
"Wir haben eine Corona-Ampel, die beim Eingang aufgestellt wird und die Besucher zählt", schildert Pater Thomas Lackner. "Ist die Höchstzahl an Gästen erreicht, schaltet sie auf Rot. Geht trotzdem einer hinein, hupt das Gerät", so Lackner. Eingestellt wird die "Ampel" über eine App am Handy. "Ohne diese Ampel wäre auch bei uns der Adventmarkt nicht möglich gewesen", so Pater Thomas. "Aber das funktioniert wirklich gut. Wir sind zuversichtlich, dass wir damit unseren Christkindlmarkt durchführen werden können."
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