UNESCO-Weltkulturerbe Fertö-Neusiedler See
Nationalparkzentrum Illmitz um Welterberaum erweitert
Zum 20-jährigen Jubiläum der Welterbestätte Neusiedler See wurde ein Informationsraum zur UNESCO Welterbestätte Neusiedler See im neugestalteten Nationalparkzentrum Illmitz eingerichtet.
ILLMITZ. Das Zentrum wird somit zu einem „Nationalpark- und Welterbezentrum Neusiedler See“ erweitert.
Multimediale Präsentation
Für den Welterberaum wurde das vorhandene Geländemodell des Nationalparkzentrums in den Raum integriert und mit einer multimedialen Präsentation ergänzt. Hier können Informationen beispielsweise zur Landschaft um den See, zu den Welterbeorten oder zum Weinbau abgerufen werden. Zudem werden die Idee des Welterbes und die regionaltypische Baukultur dargestellt.
Der Ausstellungsraum soll zeigen, wie die vielfältige Landschaft um den Neusiedler See durch den Menschen geprägt wurde und somit über die Jahrhunderte weltweit unvergleichlich und einzigartig geworden ist.
Bewusstsein schärfen
Der Obmann des Vereins Welterbe Neusiedler See, der Managementorganisation der Welterbestätte, Erwin Preiner und seine Stellvertreter Rudolf Strommer und Josef Loos betonten bei der Ausstellung im Nationalparkzentrum in Illmitz unisono mit Nationalparkdirektor Johannes Ehrenfeldner:
"Die niederschwellige Vermittlung des Themas Welterbe ist einer der wichtigsten Faktoren, um das Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit den historischen Schätzen der Region zu schärfen. Vor allem Schülerinnen und Schüler, die das Zentrum besuchen, sind dabei wichtige Multiplikatoren."
Übergeordnetes Ziel des Leader-Projekt „Welterbezentrum – das Welterbe präsentieren“ des Verein Welterbe Neusiedler See ist die verstärkte Wahrnehmung des Themas Welterbe in der breiten Öffentlichkeit, aber auch bei den Akteuren und Entscheidungsträgern in der Region.
20 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe Fertö-Neusiedler See
Im Dezember 2001, also vor 20 Jahren, hat das Welterbe Komitee der UNESCO in Helsinki die grenzüberschreitende Welterbestätte Kulturlandschaft Fertö-Neusiedler See in den Rang eines UNESCO Welterbes erhoben.
Welterbestätte zu werden bedeutet, dass die UNESCO auf Antrag der Nationalstaaten prüft, ob ein Vorschlag weltweit einzigartig und ausreichend außergewöhnlich ist. Eine zukünftige Welterbestätte muss dies mittels genauen Studien darlegen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Nationalstaat in Folge dazu, den festgelegten außergewöhnlichen Wert der Welterbestätte zu schützen und zu erhalten.
Im Falle des Neusiedler Sees ist das die einzigartige Vielfalt an Naturräumen und baukulturellen Besonderheiten im Zusammenspiel mit einer durch den Menschen im Laufe der Jahrhunderte entwickelten, durch Weinbau geprägten, Kulturlandschaft. Auch die Salzlacken des Seewinkels und der Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel sind in dem Zusammenhang wichtige Werte, wie die geschlossenen, teil historisch erhaltenen Siedlungen und die Schlösser Esterházy und Nagycenk auf der ungarischen Seite des Sees.
Heute gibt es weltweit 1.154 Welterbestätten in 167 Staaten, nur 41 davon sind grenzüberschreitend – die Kulturlandschaft Fertö-Neusiedler See ist eine davon.
Managementplan für die Welterbestätte
Das Jubiläum soll, so es die pandemische Situation zulässt, im Spätherbst noch im Rahmen eines Festaktes begangen werden, der auch als Inputgeber für die Erarbeitung eines neuen Managementplans als Richtschnur für den zukünftigen Umgang mit der Welterbestätte gemeinsam mit den ungarischen Welterbepartnern dienen soll.
Erste Workshops zur Einbindung von Stakeholdern, Experten, aber vor allem auch der betroffenen Gemeinden und der Bevölkerung werden noch im September stattfinden.
Finanziert wird der neue Managementplan aus Mitteln des Interreg AT-HU-Programmes, kofinanziert auch durch das BMKOES (Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport).
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