Schwerverkehrskontrollen
Neue Prüfhalle am Grenzübergang Nickelsdorf
Am Grenzübergang Nickelsdorf erfolgte gestern der Spatenstich für eine neue, landeseigene Prüfhalle für Schwerverkehrskontrollen.
NICKELSDORF. „Sicher von A nach B zu kommen, das ist für unsere Pendlerinnen und Pendler vorrangig. Dem kommen wir jetzt auch durch das Intensivieren landesweiter Schwerverkehrs-Checks durch eigenes Landespersonal nach“, meinte Landesrat Heinrich Dorner beim Spatenstich in Nickelsdorf.
Prüfgrube, Brückenwaage und Hebebühne
Der heutige Spatenstich war der offizielle Startschuss für das Bauvorhaben am Grenzübergang Nickelsdorf. Geplante Fertigstellung der Prüfhalle ist Ende dieses Jahres. Die verbaute Fläche inklusive Vordächer macht 610 m2 aus. Herzstück der Halle sind eine Prüfgrube für die technische Überprüfung der LKWs, eine Brückenwaage (Ausmaß 18x3 m3, 60 Tonnen) und eine PKW-Hebebühne für die Inspektion. Der Umfang der Prüfhalle beträgt 220 m2. Zudem gibt es ein Büro für die Polizei und Räume für einen Sachverständigen der BH Neusiedl am See sowie für einen Veterinär. Auf dem Dach der Halle wird eine PV Anlage (22kWp) installiert, außerdem werden zwei Ladestationen für E-Autos errichtet. Die Baukosten für das Projekt belaufen sich auf ca. 2,3 Millionen Euro.
„Größtmögliche Sicherheit auf unseren Straßen und für alle Verkehrsteilnehmer steht für uns an oberster Stelle. Mit dem Ausbau der Kontrollen durch das Land können wir noch zielgerichteter prüfen und schwere Brummer aus dem Verkehr ziehen, wenn Gefahr im Verzug ist. Damit setzen wir einen weiteren zentralen Punkt aus dem Regierungsprogramm um“, betonte der Landeshauptmann, der aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine-Krise kurzfristig absagen musste und nicht vor Ort sein konnte.
2020: 3.398 Fahrzeuge überprüft
Bereits in den letzten drei Jahren wurden die Schwerverkehrskontrollen deutlich erhöht: Waren es 2019 noch 215 Prüftage (eine Schicht einer Verkehrskontrollaktion), so wurden 2020 die Kontrollen schon auf 400 Prüftage ausgedehnt. Und letztes Jahr gab es einen weiteren Anstieg zu verzeichnen: 476 technische Prüfeinsätze mit Technikern des Landes und der ASFiNAG wurden absolviert, 3.398 Fahrzeuge (Zugfahrzeug und/oder Anhänger) einer technischen Überprüfung unterzogen und 1.052 Kennzeichen wegen Gefahr im Verzug vorläufig abgenommen.
„Mit Inbetriebnahme der neuen Prüfhalle wollen wir in den nächsten Jahren die Zahl der Prüftage auf 700 anheben. Dadurch soll die erfreuliche Entwicklung im Straßenverkehr aus dem letzten Jahr – geringste Zahl an Verkehrstoten seit 20 Jahren – prolongiert werden. Mehr Sicherheit auf den Straßen und weniger menschliches Leid, das steht für uns im Vordergrund“, hielt der Landeshauptmann fest.
Zusätzlich zur Halle in Nickelsdorf wird außerdem im Zuge der Errichtung eines neuen Standorts der Baudirektion in Stoob auch dort eine eigene Schwerverkehrsprüfstelle installiert, um drohendes Gefahrenpotential durch LKWs mit schweren Mängeln schon vorab eindämmen zu können.
33.500 Geschwindigkeitsübertretungen im letzten Jahr
Neben den Schwerverkehrskontrollen führt das Land bereits seit Herbst 2020 eigene Geschwindigkeitsüberwachungen durch. Die Auswahl der 14 Standorte (zwei pro Bezirk) mit den Radarboxen erfolgte auf Basis der Unfallstatistik, bekannter Gefahrenstellen und/oder häufig vorgebrachter Anrainerbeschwerden nach Rücksprache mit den für die Standortgenehmigung verantwortlichen Bezirkshauptmannschaften und Polizeiinspektionen. Zusätzlich sind seit Anfang dieses Jahres drei Messgeräte im mobilen Einsatz – je eines in Nord, Mitte und Süd – im Bundesland unterwegs. Letztes Jahr wurden 33.500 Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt, in 52 Fällen kam es zum Entzug der Lenkberechtigung bzw. zu einem Lenkverbot.
„Wir wollen damit seitens des Landes die Zahl der Verkehrstoten weiter reduzieren. Denn laut Statistik geht ein hoher Prozentsatz aller Verkehrsunfälle auf überhöhte Geschwindigkeit zurück. Raserei ist kein Kavaliersdelikt – das ist unsere Botschaft an verantwortungslose Verkehrsteilnehmer“, so Landesrat Dorner abschließend.
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