Jakobs- und Martinsweg im Burgenland
Pilgern mit Kultur und Genuss
Viele Pilger haben sich schon auf den Jakobsweg im fernen Spanien gemacht. Auch im Burgenland gibt es eine sehr schöne Variante des Pilgerweges, die von Pamhagen bis nach Bruckneudorf führt. Eine neue mobile App soll das Pilgern am Burgenländischen Jakobsweg demächst erleichtern.
BEZIRK NEUSIEDL AM SEE. Um die etwas unscheinbaren Tafeln des Jakobsweg im Burgenland besser zu erkennen, sollte man schon mal auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela gepilgert sein. "In Kürze kommt eine neue mobile App für den Jakobsweg im Burgenland in Einsatz", so der Obmann des Vereins Kalvarienberg, Franz Renghofer, "die alle wichtigen Information über Wegstrecke, Pilgerherbergen und Wasserentnahmestellen enthalten soll".
Pilgern in Etappen
Pilgerwandern steht hoch im Kurs. Die Vorbereitung auf eine längere Wegstrecke ist schon die halbe Miete. "Meistens kommen Wanderer vorbei, die sich bei uns den Stempel für ihren Pilgerpass abholen", so Eva Koppitsch vom Tourismusbüro.
Starten kann man seinen persönlichen Jakobsweg wo immer man möchte. Startet man in der Basilika "Maria auf der Heide" in Frauenkirchen, so sind es über 55 km bis zum Wallfahrtsort im niederösterreichischen Maria Elend. Auch die Wegvariante mit Beginn im ungarischen Fertöd nach Pamhagen wird gerne angenommen. Zum Jakobsweg läuft streckenweise auch ein weiterer Pilgerweg, der Martinsweg.
Mehrere tausend Pilger
Über 250 Jakobsmuschel-Tafeln kennzeichnen auf einer Weglänge von 150 Kilometern den Jakobsweg. „Die erste Tafel wurde in Frauenkirchen aufgestellt“, erzählt Franz Renghofer, der Initiator des Vereins „Jakobsweg Burgenland“ vom schwierigen Start vor über zehn Jahren. Inzwischen ist der burgenländische Camino längst zu einem Tourismus-Highlight avanciert, der mit seiner magischen Anziehungskraft jährlich mehrere tausend Pilger anlockt.
In Neusiedl am See kommt man an einer besonders schönen Statue des Heiligen Jakob am Fuße des Kalvarienberges aus der Werkstatt des Steinmetzmeisters Jakob Schaffrian und dessen Schwiegersohn, dem Bildhauer David Hafner, vorbei.
Flankiert wird der Jakobsweg im Burgenland von zahlreichen sakralen Sehenswürdigkeiten, Kirchen, Schlössern, Denkmälern, Kreuzen und immer wieder dem Symbol der Muschel.
Eine Muschel zum Wasserschöpfen
Die Jakobsmuschel ist das Sinnbild des Heiligen Jakob dessen Grab in Santiago de Compostela seit dem Mittelalter verehrt wird. Viele Pilger tragen auch heute noch Jakobsmuscheln als Anhängern auf ihrem Rucksack, als Symbol auf ihrem Hut oder ihrem T-Shirt. Im Mittelalter hatte die Muschel auch eine praktische Bedeutung. Sie wurde zum Wasserschöpfen verwendet. In Spanien ist der Pilgerweg übersät von Shops mit mehr oder weniger brauchbaren Souveniers, die im Hinterhof liegende Toilette stellt sich hingegen als äußerst nützlich heraus.
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