Umweltschutz im Bezirk Neusiedl/See
Verschmutzung der Leitha: Bürgermeister agieren "grenzüberschreitend"
Nachdem in den letzten Wochen Styroporboxen in der Leitha für Aufregung und zahlreiche Hinweise zur Herkunft gesorgt hatten, organisierten nun die Bürgermeister Gerhard Weil (Bruck an der Leitha) und Gerhard Dreiszker (Bruckneudorf) über die Landesgrenze hinweg die Beseitigung der Verunreinigungen – und wollen für die Zukunft eine Strategie für einen sauberen Leithafluss erarbeiten.
BRUCKNEUDORF/ BRUCK/LEITHA. Ein Social-Media- Video über die massive Verschmutzung des Grenzflusses zwischen Niederösterreich und Burgenland brachte mehrere Hinweise zur Herkuft zahlreicher angeschwemmter Styroporkisten: Ein Unternehmen im Bezirk Bruck, das norwegischen Lachs zur Kühlung in diesen Boxen verpackt, wurde umgehend von der BH Neusiedl am See kontaktiert, nachdem Bruckneudorfs Umweltgemeinderat Bernhard Schütz den Sachverhalt aktenkundig gemacht hatte.
Korrekter Entsorgungsweg
Man wolle künftig Abholer und auch Lieferanten strikt informieren, den korrekten Entsorgungsweg einzuhalten, sei aus dem Unternehmen zu hören. Auch die für das nö. Ufer zuständige BH Bruck wurde entsprechend informiert.
Säuberung der Leitha
Weitere massive Verunreinigungen durch Flaschen und Fassadenstyropor nahmen nun die Bürgermeister von Bruck und Bruckneudorf zum Anlass für ein Arbeitsgespräch vor Ort. Sämtliche Ansammlungen von Plastik und Styropor an den Querverbauungen sollen in den nächsten Tagen entfernt werden. Die Brucker Firma Bunge als Betreiber der Schleuse in der Leithaau beteiligt sich an dem Vorhaben. „Was hier alles im Fluss landet, ist eine echte Sauerei! Wir werden unser Naherholungsgebiet nun von Plastik und Styropr befreien und wollen in Zukunft für einen sauberen Fluss haben.“, sind sich die Bürgermeister Weil und Dreiszker einig. In den nächsten Wochen sollen die flussauf liegenden Gemeinden kontaktiert werden, auch der Leithawasserverband soll künftig anlässlich der Entfernung von Verklausungen zur Bergung des Plastikmülls aus dem Fluss beitragen. Bei Baustellen und Unternehmen in Gewässernähe will man hinsichtlich der sturmfesten Lagerung von Plastik und Styropor sensibiliseren.
Verursacher finden
„Es wäre einfach zu sagen: Beim nächsten Regen wir eh alles weitergeschwemmt. Den Müll von einer Leithagemeinde zur nächsten zu schicken, das kann nicht unser Zugang sein.“, spielt Umweltgemeinderat Bernhard Schütz auch auf die überregionale Dimension an. Mit Spaziergängern, Radlern, Joggern, Birdwatchern und Anglern gäbe es zahlreiche „Hüter der Leitha“, die bei neuen Verunreinigungen nun sofort Alarm schlagen. Eine entsprechende Routine zur Bergung und Entsorgung sowie raschen Feststellung der Herkunft ist bereits in Arbeit. „Es muss allen klar sein, dass es hier um Kosten geht, die die öffentliche Hand tragen wird. Daher wollen wir verstärkt versuchen, die Verursacher ausfindig zu machen und diese auch zur Kasse zu bitten.“, zeigen sich die beiden Bürgermeister entschlossen im Kampf um saubere Gewässer.
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